Pharmazeutische Zeitung online
Ukraine-Krieg

Wo hakt es bei der Arzneimittelversorgung für Geflüchtete?

Die Arzneimittelversorgung für Geflüchtete aus der Ukraine gleicht hierzulande einem Flickenteppich. Jedes Bundesland trifft andere Regelungen, oftmals gibt es noch Probleme. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) fordert deshalb eine sichere Versorgungsstruktur gerade für noch nicht registrierte Menschen. Zudem bietet die PZ eine Übersicht über die Versorgungsmöglichkeiten der Apotheken.
Charlotte Kurz
25.03.2022  16:00 Uhr

Drei Phasen sind für die Versorgung relevant

Insgesamt sieht die Rechtslage laut DAV in Deutschland für die Arzneimittelversorgung für Geflüchtete aus der Ukraine drei Phasen vor. Die erste Phase betrifft die medizinische Versorgung von Geflüchteten vor einer Registrierung. In dieser Phase übernehme grundsätzlich kein Kostenträger die medizinische Versorgung, so der DAV. Hier könne es aber durchaus landesspezifische Ausnahmeregelungen geben. In der zweiten Phase – nach der Registrierung – bekommen Geflüchtete in den meisten Bundesländern Muster-16-Rezepte vom Arzt. Kostenträger sind je nach Bundesland eine Behörde wie das Sozialamt, eine Aufnahmeeinrichtung oder eine Krankenkasse. Sobald sich Geflüchtete länger als 18 Monate in Deutschland aufhalten, sind sie laut DAV ganz normal gesetzlich krankenversichert und können per Rezept ordnungsgemäß versorgt werden.

Auch etwa in Thüringen bemühen sich derzeit das Migrationsministerium, der Thüringer Apothekerverband und die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen um die Lösung des Problems wie mit der Arzneimittelversorgung von Geflüchteten umgegangen werden soll, die noch nicht registriert worden sind. Denn diese haben zwar die Möglichkeit unaufschiebbare Akut- oder Notbehandlungen zu bekommen. Bei der Abgabe von Arzneimitteln müssen die Apotheken die Rezepte allerdings in diesen Fällen als Privatrezepte behandeln, sagte Alexander Schneeberg, Geschäftsführer der Apothekerverbands Thüringen auf Nachfrage der PZ. Bei unklarem Versicherungsschutz sollten die Geflüchteten zunächst an die zuständige Ausländerbehörde geschickt werden. Allerdings hat das Migrationsministerium in Thüringen bis dato noch keine Übersicht der je nach Landkreis zuständigen Behörden geliefert, so Schneeberg.

Für diejenigen, die bei der zuständigen Ausländerbehörde einen Antrag gestellt haben, gibt es ähnlich wie in Hamburg, Bremen oder Nordrhein-Westfalen eine Elektronische Gesundheitskarte (EGK) mit dem Status »9« von einer Krankenkasse. Je nach Kommune/Landkreis übernimmt in Thüringen unter anderem die AOK, die BKK oder auch die IKK. Auch hier gibt es eine personenbezogene Ersatzbescheinigung der Kasse, bis die EGK tatsächlich auch ankommt. Und Schneeberg empfiehlt allen Apotheken, bis sich das Verfahren etabliert hat, bei Vorlage von Muster-16-Verordnungen vorab Rücksprache mit dem Arzt zu halten, ob dieser den Versicherungsschutz bereits geprüft hat und bestätigen kann.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa