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Natriumkanäle

Wirkort vieler Arzneistoffe

Was haben Lokalanästhetika, Antiarrhythmika, Antiepileptika und nun auch Analgetika gemeinsam? Sie blockieren Natriumkanäle. Die gezielte Blockade einzelner Kanalsubtypen birgt viel therapeutisches Potenzial. Suzetrigin zeigt, was möglich ist.
AutorKontaktUlrike Holzgrabe
Datum 02.11.2025  08:00 Uhr

Myotonie: muskuläre Funktionsstörungen

Funktionsstörungen, die durch den Nav1.4 verursacht werden, sind sehr selten. Häufig ist ein Arginin-Rest gegen ein Cystein, Histamin oder Prolin ausgetauscht. Meist wird eine beeinträchtigte oder verzögerte Relaxation der Skelettmuskulatur beobachtet. Die dadurch verursachten Myopathien werden mit Antiarrhythmika oder Antiepileptika wie Mexiletin, Ranolazin oder Lamotrigin behandelt. Weitere bekannte Arzneistoffe sind in klinischen Prüfungen für die neue Indikation (»Repurposing«).

Erwähnt sei, dass das bei Morbus Parkinson eingesetzte Safinamid neben der MAO-B-Hemmung auch den Nav1.4-Kanal und damit die anomale Muskelübererregbarkeit sowie die damit einhergehende Myotonie hemmt (11).

Kardiale Arrhythmien

Im Unterschied zum Verlauf des Aktionspotenzials im zentralen und im peripheren Nervensystem sowie im Skelettmuskel ist der Verlauf am Herzen durch eine Plateauphase nach der Depolarisation nach Natriumeinstrom charakterisiert. Diese wird durch einen Calciumeinstrom unterhalten, bevor dann ein Kaliumausstrom zur Repolarisation bis zum Ruhepotenzial folgt. Zur Behandlung einer Arrhythmie können alle Ionenströme durch Arzneistoffe beeinflusst werden.

Antiarrhythmika der Klasse 1 beeinflussen den Natriumeinstrom am Nav1.5-Kanal und werden bei der Behandlung des langen QT-Syndroms (LQT) eingesetzt (verlängerte QT-Zeit). Es gibt verschiedene LQT-Varianten. Beispielsweise destabilisiert LQT3 die schnelle Inaktivierung des Kanals, was zu einem persistierenden Na⁺-Einwärtsstrom führt und damit zu einer verspäteten Repolarisation.

LQT-Syndrome werden häufig mit Betablockern behandelt, wobei der Erfolg nicht garantiert ist. Die Blockade der Natriumkanäle scheint effektiver zu sein. Mexiletin, ein Klasse-1b-Antiarrhythmikum, hat eine hohe Affinität zu überaktiven Nav1.5 und bewirkt eine Use-dependent-Blockade. Flecainid, ein Klasse-1c-Antiarrhythmikum, blockiert den Kanal im offenen Zustand. Ranolazin, ebenfalls ein Klasse-1c-Antiarrhythmikum, hat eine hohe Affinität zum persistierenden Natriumeinstrom in den Arterien.

Alle Blocker sind nicht ideal. Jedoch kam die Entwicklung von neuen Antiarrhythmika nach der Einführung von Dronedaron 2009 zum Stillstand, was aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen zwar verständlich, aber sehr bedenklich ist (5).

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