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Boehringer Ingelheim

Wieder in der Gewinnzone

Nach einem 2017 vollzogenen komplexen Tauschgeschäft mit Sanofi und einem damit verbundenen Verlust ist der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim in die Gewinnzone zurückgekehrt. Unter dem Strich stand 2018 ein Konzernplus von 2,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Ingelheim mitteilte.
PZ
dpa
17.04.2019  12:50 Uhr

Im Jahr  2017 hatte noch ein Minus von 223 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Seinerzeit hatte Boehringer von Sanofi das Tiermedizingeschäft Merial erworben und dafür das eigene Geschäft mit rezeptfreien Arzneien an die Franzosen abgegeben. Der Verkauf hatte einmalige Steuerzahlungen in Milliardenhöhe nach sich gezogen. Das Unternehmen fuhr 2018 einen Umsatz von 17,5 Milliarden Euro ein. Das war ein Rückgang um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bereinigt um Währungs- und Einmaleffekte indes ein Plus von 4,0 Prozent. 

Humanpharmazeutika trugen 2018 mit 12,6 Mrd. Euro 72 Prozent zum Gesamtumsatz bei, wobei das Atemwegspräparat Spiriva® abermals das umsatzstärkste Produkt war. 23 Prozent des Umsatzes machte die Tiermedizin aus. Wichtigster Markt bleiben die USA, in China überschritt Boehringer 2018 erstmals die

Umsatzmarke von einer Milliarde Euro. Vorhersehbare Umsatzrückgänge durch Verlust von Exklusivität für innovative Medikamente konnten überkompensiert werden, so dass der Geschäftsbereich währungsbereinigt um 5,1 Prozent gewachsen ist. 

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen mit 3,2 Mrd. (+2,8%) Euro auf 18,1 Prozent des Jahresumsatzes. Dabei fokussiert sich das Boehringer auf bestimmte Therapiegebiete. »Wir wollen einen signifikanten Beitrag leisten, damit Krebs noch besser behandelbar wird«, erklärt Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung. »Außerdem erforschen wir unter anderem fibrotische, metabolische und immunologische Erkrankungen. Unsere Forschungspipeline ist gut gefüllt.« Für 2019 rechnet Boehringer mit einem leichten Wachstum der Umsatzerlöse, allein in Europa wollen die Ingelheimer mehr als drei Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren investieren.

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