Wie sich Energiesparen gesundheitlich auswirken kann |
Die Temperatur in der Wohnung sollte nicht unter 18 Grad fallen, sonst steigt die Gefahr für Schimmelbildung. Wem 19 bis 20 Grad im Wohnraum zu kalt sind, kann sich mit einer Decke, Hausschuhen aus Schurwolle und warmen Getränken behelfen. / Foto: Adobe Stock/Prostock-studio
«Raumtemperaturen von 18 bis 19 Grad waren noch vor wenigen Jahrzehnten völlig normal», sagt Martin Exner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Ein Absenken auf diese Temperaturen sehe er deshalb nicht kritisch. «Kritisch wird es erst dann, wenn man dauerhaft auskühlt. Bei sitzenden Tätigkeiten muss man neben warmer Kleidung vielleicht auch eine Wolldecke für das persönliche Wohlbefinden berücksichtigen», so Exner. Auch Bewegung zwischendurch helfe. Durch körperliche Aktivität erzeuge der Körper Wärme. «Wer allerdings krank ist, sollte sich besonders schützen».
«Aus Angst vor zu hohen Nebenkosten würden manche Menschen gern ganz aufs Heizen verzichten», berichtet Heinz-Jörn Moriske vom Umweltbundesamt. Er rät allerdings dringend davon ab: «Ein Mindestmaß an Heizen und Lüften muss sein», so der Experte für Innenraumlufthygiene. Denn: «Beim Kochen, Duschen, Wäschetrocknen oder auch nur beim Atmen produzieren wir Feuchtigkeit – und kalte Luft kann diese schlechter aufnehmen als warme Luft.»
Daher steige das Risiko für Schimmelbildung an Wänden in genutzten Wohnräumen schon bei 16 bis 18 Grad Celsius massiv. «Schimmel kann bestehende Allergien verstärken und neue Allergien auslösen», so Moriske. Mit stundenlangem Lüften könne man zwar die Luftfeuchtigkeit verringern, doch im Winter sei das auch keine Option. Er empfiehlt für Wohnzimmer 19 bis 20 Grad, Schlafzimmer 18 Grad und Büros 19 Grad. Bei diesen Temperaturen steige das Schimmelrisiko nicht nennenswert.
Kuschelige Hausschuhe dürften in diesem Winter sicherlich zu den Rennern gehören. Doch erhöhen warme Hausschuhe möglicherweise das Risiko für Fußpilz? «Für gesunde Füße ist die Pflege der Füße entscheidend. Wer lange Zeit Hausschuhe trägt, schwitzt nicht zwingend, auch wenn dies die Gefahr für Fußpilz begünstigen könnte», erklärt Vivantes-Hygienexpertin Maral Miller. «Wichtig sind atmungsaktive Schuhe, da gibt es hervorragende Varianten zum Beispiel aus Schurwolle», ergänzt Dermatologe Norbert Brockmeyer. «Wenn Schweiß nicht entweichen kann, bildet sich eine feuchte Kammer – hier können Pilze hervorragend gedeihen», so Brockmeyer.