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Nächtlicher Toilettengang

Wie oft nachts aufs Klo ist normal?

Wer ständig mitten in der Nacht mit drückender Blase zur Toilette muss, hat einen gestörten Schlaf und erhöhte Sturzgefahr. Was gilt noch als normal, was kann hinter häufigem nächtlichem Harndrang stecken und was hilft dagegen?
dpa
PZ
10.06.2025  12:30 Uhr

Raus aus dem Bett, rauf aufs Klo: eine nächtliche Routine, die viele kennen. Bei so manchem bleibt es nicht bei einem einzigen Toilettengang in der Nacht – es werden zwei, drei, vier, fünf. Der Leidensdruck bei Betroffenen ist oft groß, schließlich wird die Nachtruhe massiv gestört. Nykturie lautet der medizinische Fachbegriff für Harndrang in der Nacht.

Bis zu zweimal nachts aufstehen und die Blase entleeren, ist normal, erklärt die Urologin Professor Dr. Daniela Schultz-Lampel, die Direktorin des Kontinenzzentrums Südwest am Klinikum Schwarzwald-Baar in Villingen-Schwenningen ist. Wer regelmäßig häufiger als zweimal während der Schlafenszeit zur Toilette muss, sollte die Ursache von einer Ärztin oder einem Arzt abklären lassen. Erste Anlaufstelle ist die Hausarztpraxis. Gut vorbereitet ist, wer zuvor ein Miktionstagebuch geführt hat.

Woran liegt es, dass einige mehrmals nachts aufstehen müssen, um auf die Toilette zu gehen? Der nächtliche Ausflug ins Badezimmer hat nicht immer mit einer drückenden Blase zu tun. »Manchmal ist die Schlafqualität schlecht und man steht dann wie zum Zeitvertreib auf und geht zur Toilette«, erklärt Schultz-Lampel. In vielen anderen Fällen ist ein Druck auf die Blase tatsächlich da.

Was kann nächtlichen Harndrang verursachen?

Die möglichen Ursachen sind vielfältig:

  • Herzerkrankungen: Nächtlicher Harndrang kann auf Probleme im Bereich des Herzens zurückzuführen sein, wie der Urologe Zhenghua Guan vom Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) St. Elisabeth in Bad Kissingen sagt. Etwa auf eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Weil das Herz nicht stark genug pumpt, sammelt sich tagsüber Wasser in den Beinen. Nachts, im Liegen, wird die Flüssigkeit wieder ins Blutgefäßsystem aufgenommen, von den Nieren gefiltert und macht sich als Urin in der Blase bemerkbar.
  • Medikamente: »Möglich ist aber auch, dass ein zu spät am Tag eingenommenes Herzmedikament zu nächtlichem Harndrang führt«, so Schultz-Lampel. Dabei geht es vor allem um die Medikamentengruppe der Diuretika, die entwässernd wirken. Zudem können Wirkstoffe gegen Bluthochdruck – genauer gesagt ACE-Hemmer und AT1-Blocker (Sartane) – für ein häufiges Wasserlassen auch nachts sorgen. Eine Medikationsanalyse in der Apotheke inklusive der Selbstmedikation kann mögliche Verursacher finden und Einnahmezeitpunkte können optimiert werden.
  • Organe drücken auf die Blase: Eine weitere mögliche Ursache: Wenn die Blase eine zu geringe Kapazität hat, spürt man schneller Druck, auch nachts. »Bei Männern kann nächtlicher Harndrang auf eine vergrößerte Prostata hindeuten«, sagt Guan. Sie drückt auf die Blase, wodurch schneller der Eindruck entsteht, dass sie voll ist. Bei Frauen kann eine Senkung der Gebärmutter oder des Beckenbodens zu einer überaktiven Blase führen.
  • Psychische Ursachen: Stress im Alltag, Angst, Aufregung etwa vor einer Prüfung oder unverarbeitete Erlebnisse: Auch psychische Belastungen wie diese können zu einer überaktiven Blase führen, die sich nachts bemerkbar macht.
  • Polyurie: Eine weitere Ursache kann eine insgesamt zu hohe Urinproduktion, eine sogenannte Polyurie sein. Dahinter kann unter anderem ein schlecht eingestellter oder bislang nicht entdeckter Diabetes stecken.
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