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Bundestagswahl

Wen könnten Apotheker wählen?

Deutschland steht vor einer historischen Bundestagswahl. Aber während das ganze Land über mögliche Koalitionen und den oder die nächste Kanzler/-in spricht, stecken die Apotheken noch im Krisenmodus. Umso wichtiger ist die Frage: Wie geht es in der nächsten Legislaturperiode und nach der Pandemie weiter mit der Apothekenpolitik? Die PZ hat bei den Parteien nachgefragt.
Benjamin Rohrer
Stephanie Schersch
Ev Tebroke
24.09.2021  18:00 Uhr

Wichtige Entscheidungen stehen an

Klar ist, dass neben diesen rein apothekenpolitischen Fragen diverse größere (gesundheits)politische Herausforderungen auf den Apothekenmarkt warten. Der nächste Bundestag muss beispielsweise sehr schnell entscheiden, wie es mit den während der Coronavirus-Pandemie eingeführten Sonderregelungen weitergeht. Die epidemische Lage nationaler Tragweite gilt bis Ende November und viele Sonderregeln sind unmittelbar damit verbunden.

Des Weiteren setzt sich die Standesvertretung schon länger dafür ein, dass die pandemiebedingte Lockerung der Rabattverträge auch nach der Krise erhalten bleibt. Bislang gilt diese Regelung nur bis März 2022, wenn die Politik sie vorher nicht verstetigt.

Eine viel größere Entscheidung müssen die nächsten Regierungsfraktionen mit Blick auf die Gesundheitsausgaben treffen. Die während der Krise ausgegebenen Milliarden könnten Spargesetze nach sich ziehen – werden auch die Apotheken hiervon betroffen sein? Klar ist, dass die pandemiebedingten Sondervergütungen (zum Beispiel für Zertifikate, Tests und Impfstoffverteilung), die die Verluste der Apotheken während der Lockdowns zuletzt finanziell ausgeglichen haben, mittel- bis langfristig wegfallen oder zumindest abnehmen werden.

Auch deswegen dürfte in der kommenden Legislaturperiode erneut die Vergütungsfrage gestellt werden, schließlich wurde das Fixhonorar zuletzt 2016 um 25 Cent erhöht. Das Apothekenhonorar könnte sogar ziemlich schnell im kommenden Jahr wieder eine Rolle spielen, wenn es um die pharmazeutischen Dienstleistungen geht. Denn nach den gescheiterten Verhandlungen mit den Krankenkassen stellt sich die Frage, ob die Dienstleistungen den Politikern als Wiedervorlage zurückgespielt werden. Klar ist aber: Laut Gesetz stehen den Apotheken ab 2022 pro Jahr 150 Millionen Euro mehr für entsprechende Dienstleistungen zur Verfügung.

PZ: Der Apothekenmarkt steht vor einem Nachwuchs- und Personalproblem. Was muss die Politik tun, damit sich das Problem nicht verschärft?

SPD: »Apotheker:innen und PTAs sind gefragt. Die ­Arbeitsmarktchancen sind in beiden Berufen ausgezeichnet. Die Zahl der berufstätigen Apotheker:innen ist zwar gestiegen, aber auch der Bedarf in Krankenhäusern, Wissenschaft, Industrie und Verwaltung ist ungebremst. Deshalb ist es wichtig, dass die Apothekerschaft selbst für ihr Berufsbild wirbt, wie sie es mit dem Karriereportal macht. Bei der Berufswahl spielen vor allem Faktoren eine Rolle, die auch aus anderen Berufsfeldern bekannt sind, z. B. das Stadt-Land-Gefälle, Work-Life-Balance, der Trend zur Teilzeitarbeit sowie die sinkende Bereitschaft zur Selbstständigkeit. Angesichts dieser Entwicklung sollten wir auch über eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze nachdenken.«

CDU/CSU: »Das Aufgabenfeld zukünftiger Apothekerinnen und Apotheker wird von Vielfältigkeit bestimmt sein, da sie zusätzliche Dienstleistungen anbieten dürfen. Sie führen beispielsweise Arzneimittelanalysen durch, machen Nacht-, Not- und Botendienste. Alle Aspekte werden in der Vergütung dargestellt. Für CDU und CSU sind die Apotheken vor Ort eine wichtige Anlaufstelle in unserem Land. Eine flächendeckende Versorgung mit Apotheken ist unabdingbar. Wir wollen sicherstellen, dass Apotheken auch außerhalb der Ballungsräume existieren können.«

Bündnis 90/Die Grünen: »Wie bei anderen Gesundheitsberufen sind auch bei den Apotheker:innen attraktive Arbeitsbedingungen notwendig, um einen Nachwuchsmangel zu vermeiden. Das beinhaltet auch familienfreundliche Arbeitsbedingungen etwa durch die Möglichkeit zur Anstellung sowie eine Weiterentwicklung der Ausbildung und des Aufgabenfeldes durch neue Kompetenzen.«

FDP: »Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass auch weiterhin die Freien Berufe im Gesundheitswesen gestärkt werden. Niedergelassene Apothekerinnen und Apotheker müssen in medizinischen Fragen autonom und frei von Weisungen Dritter entscheiden können. Denn die Therapiefreiheit der Behandlung ohne Budgetierungszwang kommt den Patientinnen und Patienten zugute. Um dem Fachkräftemangel ein Stück weit im Gesundheitswesen und insbesondere bei den Heilmittelerbringern zu begegnen, sollten Auszubildende bundesweit von der Zahlung von Schulgeldern befreit sein.«

Die Linke: »Apotheker:innen werden im Vergleich mit anderen Akademiker:innen im Gesundheitsbereich laut Tarifvertrag in der öffentlichen Apotheke unterdurchschnittlich bezahlt. Wir unterstützen hier die Bemühungen der Gewerkschaft, den Beruf durch höhere Abschlüsse attraktiver zu machen. Wir hoffen, dass die pharmazeutischen Dienstleistungen auch mit einem Gewinn für die eigenverantwortliche und fachlich anspruchsvolle Arbeit in der Offizinapotheke einhergehen. Wir fordern die beiden Vertragspartner Apothekerverband und GKV auf, die Versorgungsqualität wirklich voranzubringen.«

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