Welche Apps helfen beim Abnehmen? |
Daniela Hüttemann |
27.01.2022 18:00 Uhr |
Mit Bewegung erhöht man sein Tagesbudget an Kalorien. / Foto: Zanadio
Wichtig ist ihr: »Zanadio ist kein Lifestyleprodukt und keine Diät, sondern ein Behandlungsprogramm, das sich zum einen an den Leitlinien orientiert, zum anderen aber keinen One-Size-Fits-All-Ansatz hat, sondern dabei hilft, die individuellen Stellschrauben beim Verhalten zu finden und langfristig in den Alltag zu integrieren.« Dabei helfen nicht nur das strukturierte Schulungsprogramm mit vielen Videos und künstliche Intelligenz mit Rückmeldungen und Wochenberichten, sondern per Chat im Kundensupport auch zertifizierte Ernährungsberater, Physiotherapeuten und andere Fachleute.
Zanadio war eine der ersten DiGA überhaupt. »In den ersten 13 Monaten wurde unsere App etwa 11.000-mal verordnet«, so Mehl. Eine Verordnung ist ein Quartal lang gültig und kann mehrmals verlängert werden. Zanadio ist auf zwölf Monate ausgelegt; jeden Monat gibt es ein neues Schwerpunktthema wie gesunde Routinen, Umgang mit Stress oder »Meal Prepping«.
Wenn die Motivation, also die Nutzung der DiGA einmal nachlässt, gibt es ermutigende Erinnerungen. »Es ist okay, wenn es nach zwei Monaten mal weniger gut läuft oder das Tempo abnimmt – es geht ja ums langfristige Dranbleiben«, meint die Psychologin.
Erfolge zu visualisieren hilft, motiviert zu bleiben. / Foto: Oviva
Ähnlich funktioniert »Oviva Direkt für Adipositas« des Potsdamer Unternehmens Oviva. »Seit unserer Gründung 2014 haben wir bereits mehr als 200.000 Patienten betreut und sind neben Deutschland auch in Großbritannien, Frankreich und der Schweiz aktiv«, erzählt Dr. Stefan Schmidt, Mediziner und Head of Partnerships & Business Development bei Oviva. In Deutschland werden die Patienten durch ein Team von mehr als 60 zertifizierten Ernährungsberaterinnen und -beratern betreut.
Auch bei dieser DiGA ist der Ansatz multimodal und fußt auf den drei Säulen Ernährung, Bewegung und Verhaltenstherapie. »Während der Teilnahme wird jeder Patient von einer persönlichen Ernährungsberaterin betreut, die über die Dauer der Anwendung gleichbleibt«, erklärt Schmidt. Zu Beginn erhalten alle Patienten, die das wünschen, ein Startgespräch, bei dem die individuellen Ziele der Therapie definiert werden. Weitere Fragen sind jederzeit über Chat möglich. Neben Tagebuch und Chat gibt es auch hier eine Rubrik »Lernen«.
Eine Verordnung für eine DiGA ist für drei Monate gültig. Die Therapie kann mit Folgeverordnungen verlängert werden. »Unsere Erfahrung zeigt: Je länger, desto besser die Ergebnisse, denn so schnell schafft man es nicht von einer Adipositas zu dauerhaftem Normalgewicht«, berichtet Schmidt. Beide DiGA gegen Adipositas setzen auf eine sanfte, aber stetige Gewichtsabnahme, auch um die Patienten nicht zu überfordern und eine bleibende Änderung des Lebensstils zu erreichen.