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Phytopharmazie

Weinrebe zur Heilpflanze des Jahres 2023 gekürt

Aus dieser Pflanze lässt sich nicht nur Saft und Wein gewinnen, sondern sie hilft auch gegen Venenleiden. Die Weinrebe ist Heilpflanze des Jahres 2023, teilt der Verein NHV Theophrastus heute mit.
Laura Rudolph
07.06.2022  16:00 Uhr

Die Pflanze mit dem lateinischen Namen Vitis vinifera lässt sich vielfältig für die Gesundheit einsetzen, wie Konrad Jungnickel, Heilpraktiker und erster Vorsitzender des Wahlgremiums des NHV Theophrastus, Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e.V., betont: »Der Weinstock hält besonders in seinen Früchten und Kernen, ja selbst in seinen Blättern, eine Fülle heilkräftiger Stoffe für uns bereit.«

Traditionell kommen die getrockneten roten Laubblätter (Vitis viniferae folium rubrum) bei Venenleiden zum Einsatz. Als Tee oder als Extrakte helfen sie durch die Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Anthocyane und Gerbstoffe bei chronisch venöser Insuffizienz (CVI). Typische Symptome sind etwa Beinschwellungen, Krampfadern und schwere Beine. Auch kann es bei CVI zu Juckreiz und Spannungsgefühl in den Waden bis hin zu Krämpfen kommen. Für Schwangere und Stillende sind Weinreben-Präparate jedoch ungeeignet, da nicht ausreichend Sicherheitsdaten für diese Lebensphase vorliegen. Die Traubenkerne und -schalen enthalten zudem antioxidative Polyphenole, die die menschliche Zelle schützen.

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HPMC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) ordnet die Nutzung der getrockneten Blätter in definierten Extrakten oder in Tablettenform dem »Well-established use« zu. Die zerkleinerten oder pulverisierten Blätter als Tee oder in halbfesten Arzneiformen zum Auftragen auf die Haut stuft der HPMC dagegen als traditionelle pflanzliche Arzneimittel ein. 

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