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Landtagswahl M-V

Was wollen die Parteien für Apotheken?

Rund 1,6 Millionen Menschen wählen an diesem Sonntag den nächsten Landtag in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bevölkerung im nordöstlichsten Bundesland Deutschlands entscheidet, wer in das Parlament im Schweriner Schloss einziehen darf. Welche Ziele haben die größten Parteien mit Blick auf die Arzneimittelversorgung und der Apotheke vor Ort? Die PZ hat nachgefragt.
Charlotte Kurz
23.09.2021  18:00 Uhr

AfD

In Mecklenburg-Vorpommern schließen immer mehr Vor-Ort-Apotheken, insbesondere im ländlichen Raum. Was wollen Sie dagegen tun?

Die AfD-Mecklenburg-Vorpommern sieht hier Handlungsbedarf, um dem voranschreitenden Verschwinden von Apotheken insbesondere auf dem Land entgegenzusteuern. Zuallererst müssen wir dem Nachwuchsmangel begegnen und jungen Schulabsolventen attraktive Studienbedingungen bieten. Wir wollen die Zahl der Absolventen an der Universität in Greifswald erhöhen. Darüber hinaus sollen die Bedingungen so gestaltet werden, dass sich junge Apotheker entschließen können, auch ein Geschäft im ländlichen Raum zu übernehmen. Dazu gehört es, die Regionen für junge Familien insgesamt attraktiver zu gestalten.

Wie wollen Sie die Arzneimittelversorgung auf dem Land aufrechterhalten? Welche Konzepte oder alternativen Versorgungsmodelle zur Apotheke befürworten Sie? Wie bewerten Sie hierbei auch eine verstärkte Einbindung von Versandapotheken?

Die pharmazeutische Beratung und die direkte Kommunikation mit dem Kunden müssen stets gewährleistet sein. Es ist begrüßenswert, wenn ein flächendeckendes Apothekennetz im Land erhalten bleibt. Sofern es möglich ist, werden wir versuchen, über finanzielle Entlastungen den ansässigen Apothekern entgegenzukommen. Beispielsweise sehen wir in der Ausweitung des Botendienstes durch die ortsansässigen Apotheken die Chance, die flächendeckende Versorgung auch zukünftig zu gewährleisten und die Präsenzapotheken zu stärken. Daher fordern wir die Anhebung der von den Krankenkassen derzeit gezahlten Botendienstgebühr von 2,50 Euro auf wirtschaftliche 5,00 Euro.

Die Sammelbriefkästen für Rezepte können einen akzeptablen Ersatz für eine nicht mehr vorhandene Vor-Ort-Apotheke darstellen, ein Ausbau dieser Infrastruktur wäre zu prüfen. Darüber hinaus gilt es, weitere Modelle auszuloten und auszutesten, beispielsweise den Einsatz mobiler Apotheken (Apothekerbusse). Niedrigschwellige Onlineberatungen wären ebenfalls ein gangbarer Weg, stehen und fallen aber mit der Verfügbarkeit von stabilen Netzen und der Bereitschaft von Apotheken, diese anzubieten. Die Versorgung von Patienten mithilfe von Arzneimittelautomaten sehen wir hingegen kritisch. Die AfD-Mecklenburg-Vorpommern positioniert sich klar gegen den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Den Vor-Ort-Apotheken fehlt der Nachwuchs. Welche Ideen haben Sie, um den Nachwuchs sicherzustellen und um die Arbeit in der Offizin attraktiver zu machen?

Nachwuchssicherung kann zum einen durch eine Erhöhung der Zahl der Studien- und Ausbildungsplätze und verbesserte Studienbedingungen erfolgen. In den letzten Studiensemestern muss dringend auch auf die praktischen Hürden einer Unternehmensgründung eingegangen werden, um die Studenten für ihren Weg vorzubereiten. Zum anderen wäre ähnlich der Landarztquote zu überlegen, Landeskindern bei Verpflichtung zur Ansiedlung im ländlichen Raum bevorzugt einen Studienplatz zu geben und bei der Ansiedlung finanzielle Unterstützung zu leisten. Die außerberuflichen Standortbedingungen, wie die Anbindungen an Kita/ Schule/ sonstige Infrastruktur/ schnelles Internet/ freie Sicht auf die Natur, sind dazu natürlich generell zu verbessern.

Gerade in ländlichen Gegenden wird die Vernetzung der Heilberufler immer wichtiger. Welche Vorschläge haben Sie, um diese auszubauen?

Beim Thema Vernetzung, hier im Sinne von Koordination verstanden, sehen wir die ortsansässigen Akteure vorrangig selbst zur Zusammenarbeit angehalten. Die sich aus der Rechtslage ergebenden Hürden können seitens der Legislative beseitigt werden, den nötigen politischen Willen vorausgesetzt. Da eine Kooperation jedoch immer auch eine Erhöhung an Komplexität und Aufwand mit sich bringt, müssen sich die betroffenen Akteure erst einmal verständigen. Sobald es vom politischen Schreibtisch aus geplant wird, gerät es häufig zu unpraktikabel. Im Sinne der digitalen Vernetzung zum Internet und untereinander sehen wir natürlich den oft propagierten Netzausbau als dringliche Aufgabe. Funktionierende digitale Infrastruktur kann Wege verkürzen und den oben thematisierten Mehraufwand durch hier erfolgte Zeitersparnis für Heilberufe und Patienten aufwiegen.

Welche weiteren Aufgaben/Dienstleistungen sollten Apotheken in Zukunft übernehmen?

Da sich die meisten Apotheken jetzt schon an der Grenze ihrer personellen und materiellen Ausstattung befinden, kann eine Erweiterung der Aufgaben nur im Gegenzug zu einer Reduzierung des überbordenden bürokratischen Aufwandes im Apothekenalltag realistisch werden.

Was die Arzneimittelversorgung betrifft, welche Lehren ziehen Sie aus der Corona-Pandemie?

Während der Corona-Krise wurde die zentrale Rolle der Apotheken besonders sichtbar. Sie wurden eine wichtige Anlaufstelle für die Bevölkerung. Deutlich wurde die Notwendigkeit der Apotheken Anfang 2020, als sie für die Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Schulen, Kitas und für die Bevölkerung in Rekordschnelle Desinfektionsmittel hergestellt haben. Die Apotheken schafften es, schnell und kompetent die Menschen zu versorgen. Die AfD-Fraktion bekennt sich ausdrücklich dazu, das Apothekensystem mit seinen kleinen freiberuflichen Standorten zu erhalten und zu fördern. Ein flächendeckendes Apothekennetz muss gewährleistet werden.

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