Was tun gegen hormonbedingten Haarausfall? |
Brigitte M. Gensthaler |
30.01.2023 15:00 Uhr |
Am wirksamsten ist eine endokrine Therapie, die die Wirkung der Androgene unterdrückt und die Estrogendominanz wiederherstellt. Bei jungen Frauen mit PCOS ist ein kombiniertes Kontrazeptivum mit antiandrogener Komponente die Therapie der Wahl; bei Frauen in der Postmenopause kann eine HRT auch dem Haarwuchs helfen.
Der systemische 5α-Reduktase-Hemmer Finasterid ist nur für Männer mit androgenetischer Alopezie zugelassen. Es gebe jedoch Studien und individuelle Heilversuche mit Finasterid bei Frauen, natürlich mit oraler Kontrazeption oder in der Menopause, heißt es in dem Fachartikel.
Unterstützend ist die Einnahme von Spurenelementen wie Zink und Selen möglich. Ein Mangel an Eisen oder Vitamin B12 sollte ausgeglichen werden.
In der Lokaltherapie dominiert 2-prozentige Minoxidil-Lösung, für Frauen gibt es auch einen 5-prozentigen Schaum. Damit könne das Fortschreiten des hormonbedingten Haarausfalls bei den meisten Frauen gebremst werden. Achtung: Zu Beginn der Behandlung können vermehrt alte, nicht mehr aktive Haare ausfallen (Shedding-Effekt). Auch 17α-Estradiol (Alfatradiol) wird zur Lokaltherapie eingesetzt.
Bei allen Therapieformen mahnt die Gynäkologin zur Geduld: Bis sich ein messbarer Erfolg einstellt, könnten mehrere Monate vergehen.