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Gesund altern

Was steckt in der Pipeline?

Immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befassen sich intensiv mit dem Studium der Physiologie des Alterns – auch mit dem Ziel, Prozesse, die das Altern beschleunigen, pharmakologisch zu modulieren. Welche Ansätze sind vielversprechend?
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 14.08.2022  08:00 Uhr

Die TAME (Treating Aging with Metformin)-Studie

Ob die pleiotropen Eigenschaften von Metformin tatsächlich eine klinische Relevanz entfalten, ist nach wie vor hoch spekulativ. Allerdings scheitert dies nicht am festen Willen, die Hypothese zu belegen oder zu verwerfen. Vielmehr fehlt es an den nötigen Mitteln. Denn der wissenschaftliche Direktor der »American Federation for Aging Research (AFAR)«, Dr. Nir Barzilai, hat eine gut aufgebaute, randomisierte, kontrollierte klinische Studie (RCT) konzipiert: die Treating Aging with Metformin-Studie. Doch die TAME-Studie ist aufwendig und teuer. Sie könnte zeigen, dass sich das Altern ganz analog zu klassischen Krankheiten behandeln lässt. Folglich ist als Endpunkt auch nicht ein längeres Leben, sondern ein vermindertes Auftreten einer oder mehrerer typischer Alterskrankheiten definiert.

Insgesamt 14 Zentren sollen an der Studie teilnehmen, die Behandlung über sechs Jahre laufen und mindestens 3000 Probanden im Alter zwischen 65 und 79 Jahren eingeschlossen werden. Da Metformin jedoch keinen Patentschutz mehr genießt, zeigt die pharmazeutische Industrie kein Interesse, die Studie zu finanzieren. Bisher gelang es nicht, ausreichend Mittel von unabhängigen Investoren zusammenzutragen.

Dieses Schicksal könnte auch andere vielversprechende Kandidaten ereilen, denn aktuell handelt es sich bei der Mehrzahl der in präklinischen Studien aufgefallenen Kandidaten um bekannte Wirkstoffe, die bereits für andere Indikationen zugelassen sind.

Lifestyle-Interventionen

Diese Probleme hat man mit Lifestyle-Interventionen nicht. Vielleicht sind die Aussagen, die man zu diesen Interventionen machen kann, auch aus dem Grund am solidesten.

Kalorienrestriktion oder noch besser Fasten in Verbindung mit Sport hat auf vielen experimentellen Ebenen gezeigt, dass diese Maßnahmen ein gesundes Altern und wahrscheinlich auch ein längeres Leben fördern. In allen Tiermodellen, die in der Alternsgrundlagenforschung eingesetzt werden, zeigt die Kombination von Fasten, Kalorienrestriktion und Sport erstaunliche Effekte. Dies gilt auch für den Menschen, wie vielfach gezeigt wurde.

Unter den Maßnahmen »Fasten«, »Intervallfasten«, »zeitlich begrenzte Ernährung« und »Kalorienreduktion« zeigt das Fasten bei Weitem den größten Effekt. Vor allem kommt es bei zeitlich begrenztem Fasten reproduzierbar zu einem gewissen »Reset« wichtiger Funktionen: Das Immunsystem wird gestärkt, seneszente Zellen werden verstärkt eliminiert und Sirtuine (Histondeacetylasen, HDAC, die wichtige Funktionen der DNA kontrollieren) werden aktiviert.

Bei anderen Methoden der Lebensstilanpassung steht zumindest zu Beginn die Reduktion des Körpergewichts im Vordergrund. Dies resultiert vor allem aus einer Einschränkung der Kalorienzufuhr. Eine zeitliche Begrenzung der täglichen Nahrungsaufnahme kann diesen Effekt noch steigern, denn es hilft, sich konsequent an die Vorgaben der Diät zu halten. Darüber hinaus zeigen Versuche mit Mäusen, dass eine Kalorienreduktion im Verbund mit eingeschränkten Fresszeiten erstaunliche Zusatzeffekte entfalten kann.

In einer aktuellen Studie wurde gezeigt, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung von Mäusen, die über 24 Stunden verteilt neun gleich große Mahlzeiten einer um 30 Prozent kalorienreduzierten Diät erhielten, um etwa 10 Prozent verlängerte im Vergleich zu Mäusen, die keine Diät bekamen (4). Erhielten die Tiere Nahrung nur innerhalb von zwei Stunden während der aktiven Zeit (bei Mäusen in der Nacht), verlängerte sich die durchschnittliche Lebenserwartung noch einmal um 25 Prozent. Ein nahezu gleiches Ergebnis wurde erzielt, wenn die Futtermenge in Form von acht gleichen Mahlzeiten alle 90 Minuten über zwölf Stunden während der aktiven Zeit angeboten wurde. Fraßen die Mäuse hingegen während der inaktiven Zeit, sank der lebensverlängernde Effekt von 35 Prozent auf etwa 20 Prozent – trotz Kalorienrestriktion.

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