Was sie anlockt oder fernhält |
Laura Rudolph |
19.08.2024 18:00 Uhr |
Interessanterweise ziehen Menschen, die mit bestimmten Erregern infiziert sind, Mücken offenbar stärker an als nicht Infizierte. Ein Beispiel ist der einzellige Malaria-Erreger Plasmodium falciparum. Dieser setzt die leicht flüchtige Verbindung HMBPP (4-Hydroxy-3-Methylbut-2-enyl-Pyrophosphat) ins Blut frei, die manche Stechmückenarten anlockt. Studien aus Kenia zeigten etwa, dass Kinder mit einer Plasmodium-falciparum-Infektion für Mücken der Art Anopheles gambiae – dies sind die effizientesten Vektoren zur Übertragung der Malaria-Erreger – deutlich attraktiver waren als Kinder, deren Infektion bereits erfolgreich behandelt wurde. Dieser Umstand könnte die Übertragung von Malaria in den entsprechenden Risikogebieten begünstigen.
Umgekehrt können Krankheitserreger aber auch das Verhalten von infizierten Mücken beeinflussen. Einige Studien legen nahe, dass infizierte Mücken häufiger mehrere Menschen stechen und dadurch die Erreger verbreiten. Allerdings ist die Studienlage dazu dünn.
Die einfachsten Methoden, um Stiche zu vermeiden, sind physikalischer Natur: Mückenreiche Plätze wie Gewässer meiden – insbesondere in der Dämmerung –, möglichst lange Kleidung tragen und das Zuhause mit Mückengittern oder -netzen sicher machen.
Eine wirksame chemische Methode, um Mücken fernzuhalten, sind Repellenzien wie Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin. DEET schützt produktspezifisch bis zu sieben Stunden vor Mücken und erwies sich in einer Studie, die den Stoff mit anderen gängigen Repellenzien verglich, als am längsten wirksam (»Molecules« 2022, DOI: 10.3390/molecules27175534). Bei der Verwendung von Repellenzien sind stets die Angaben zu Anwendungs- und Altersbeschränkungen zu beachten.
Auch Maßnahmen, die die Schweißproduktion – und damit die Zersetzung zu geruchsintensiven Produkten – drosseln, könnten Abhilfe schaffen, beispielsweise Antitranspiranzien oder häufigeres Duschen.