650.000 Kinder gegen Malaria geimpft |
Eines der ersten Babies in Ghana, das gegen Malaria geimpft wurde. / Foto: WHO/ Fanjan Combrink
Mehr als 1,7 Millionen Dosen des ersten Malariaimpfstoffs mit dem Kürzel RTS,S seien in den vergangenen zwei Jahren verimpft worden, teilte die WHO am Dienstag in Genf mit. Davon hätten mehr als 650.000 Kinder in den betroffenen Regionen profitiert. Die Impfkampagne war vor genau zwei Jahren gestartet und läuft noch bis 2022.
Das Impfprogramm sieht vor, dass Kinder in den ersten zwei Lebensjahren vier Impfdosen erhalten. Der Impfstoff »RTS,S« (Mosquirix®) von Glaxo-Smith-Kline (GSK) erhielt 2015 ein positives Votum von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und wurde seither in den Ländern des Pilotversuchs für die Anwendung zugelassen. RTS,S ist ein Teil des Cirumsporozoit-Proteins des Malaria-Erregers Plasmodium falciparum, fusioniert mit dem Hepatitis-B-Oberflächenantigen (RTS) und zudem kombiniert selbigem (S). Die Vakzine schützt demnach auch vor Hepatitis B, aber nicht gegen Plasmodium vivax, den außerhalb von Afrika vorherrschenden Malaria-Erreger. Der Impfstoff muss laut WHO pro Kind vier Mal in den ersten zwei Lebensjahren verabreicht werden. In einer der zulassungsrelevanten Studien habe die Impfung die Zahl der Infektionen nach ersten Ergebnissen um 39 Prozent gesenkt.
Malaria ist eine lebensgefährliche Infektionskrankheit, die durch infizierte Anopheles-Mücken übertragen wird. Nach WHO-Angaben sterben jedes Jahr mehr als 400.000 Menschen an Malaria, zwei Drittel davon Kinder unter fünf Jahren.
«Die gesammelten Informationen zur Sicherheit der Impfung sind sehr ermutigend», sagte ein WHO-Sprecher in Genf. Die WHO will noch vor Ende des Jahres entscheiden, ob sie eine Anwendung auch in anderen Ländern empfehlen soll.