Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Gedruckte Arzneiformen

Was Printlets leisten und was nicht

Feste orale Darreichungsformen zu drucken, erscheint faszinierend. Mit neuen Drucktechniken kann man Arzneimittel mit personalisierter Kombination und Dosierung von Arzneistoffen, mit variabler Geometrie und Freisetzungscharakteristik am Computer designen und auf Abruf herstellen. Was ist dran am Hype um die Printlets?
AutorKontaktRolf Daniels
Datum 19.02.2023  08:00 Uhr

Sinnvolle Anwendungsgebiete

Das Ziel von gedruckten Arzneiformen ist meist eine maßgeschneiderte Pharmakotherapie. Naheliegende Anwendungsgebiete für Printlets sind daher dosisangepasste Arzneimittel für die Pädiatrie und Geriatrie, insbesondere wenn es keine zugelassenen Arzneimittel gibt. Zudem steht die Versorgung von polymorbiden Patienten mit Kombinationsarzneimitteln, die gegebenenfalls zusätzlich in ihrer Dosierung individuell angepasst werden können, besonders im Fokus. Weitergehende Wunschvorstellungen umfassen individualisierte Freisetzungskinetiken für jeden einzelnen Arzneistoff.

Sinnvoll ist dies aber nur, wenn der ideale therapeutische Bereich eines Arzneistoffs bekannt ist und es ein spezifisches Drug Monitoring gibt. Dies ist zum Beispiel bei Psychopharmaka und Antibiotika zumindest für einige spezifische Arzneistoffe gegeben.

Bis die additive Arzneimittelherstellung für eine breite Anwendung vollständig entwickelt ist, wird es voraussichtlich noch 10 bis 15 Jahre dauern. Bereits heute können Printlets wertvolle Dienste bei der Herstellung klinischer Studienmedikation leisten. So werden in der frühen Phase der klinischen Entwicklung häufig Eskalationsstudien gemacht, um die beste und sicherste Dosis für die Patienten zu ermitteln. Die dafür benötigten zahlreichen Formulierungen in kleiner Stückzahl, aber mit unterschiedlichen Wirkstoffmengen herzustellen, ist eine Domäne der additiven Fertigungstechniken. Darüber hinaus kann die Freisetzung des Wirkstoffs individuell und flexibel angepasst werden, um die erwünschte Pharmakokinetik zu realisieren.

Die klinische Forschung kann zudem vom Biodruck profitieren, wenn damit Zellkulturmodelle für die In-vitro-Testung von Wirkstoffen und Formulierungen bereitgestellt werden.

Ökonomische Aspekte

Neben all den zahlreichen positiven Aspekten der gedruckten Arzneiformen dürfen einige Herausforderungen nicht unerwähnt bleiben. Dazu gehören insbesondere Aspekte der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle sowie regulatorische Fragen und auch die Kosten.

Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 5000 3-D-gedruckte Tabletten mit einem Drucker pro Tag hergestellt werden können. Dies reicht für die Apothekenrezeptur und -defektur meist aus. Dabei hängt der Durchsatz sehr stark von der Komplexität der Arzneiform und der Drucktechnik ab. Die Herstellkosten je einzelner Arzneiform sind damit automatisch dramatisch höher als bei einer Massenproduktion, bei der bis zu eine Million Tabletten pro Stunde produziert werden können. Beispiel Spritam®: Die gedruckte Tablette kostet etwa das 73-Fache (!) einer generischen Levetiracetam-Tablette.

Solche Kosten müssen durch einen klaren therapeutischen Vorteil gerechtfertigt sein, zum Beispiel deutlich reduzierte Nebenwirkungen, beschleunigter Heilungsverlauf und erhöhte Adhärenz. Erforderlich ist daher eine gesamtheitliche Beurteilung der Therapiekosten inklusive des Gewinns an Lebensqualität und Lebenszeit; diese Bewertung geht weit über die reinen Arzneimittelkosten hinaus.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa