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Kribbelnde Finger

Was ist das Karpaltunnel-Syndrom und wie wird es behandelt?

Die Hand schläft immer wieder ein, die Finger kribbeln und schmerzen? Die Ursache kann ein eingeklemmter Nerv sein, auch bekannt als Karpaltunnel-Syndrom. Was hilft dagegen?
dpa
12.04.2024  10:00 Uhr

Es passiert zum Beispiel beim Fahrrad- oder Autofahren, beim Telefonieren, beim Arbeiten am Rechner. Oder auch nachts, wenn man mal aufwacht: Die Finger kribbeln, fühlen sich pelzig an, sind taub oder schmerzen. Dass die Hand gelegentlich einschläft, ist normal. Passiert das jedoch ständig, kann ein Karpaltunnel-Syndrom dahinterstecken.

Karpaltunnel – so heißt der Durchgang zwischen Hand und Unterarm, durch den verschiedene Nerven laufen, wie Handchirurg Dr. Michael Fendler von der Helios Manus Klinik in Krefeld erklärt. Dazu gehört auch der sogenannte Mittelnerv. Er gibt Signale an die Hand und die Finger weiter.

Was sind die Ursachen eines Karpaltunnel-Syndroms?

Hat der Mittelnerv allerdings nicht genug Platz, weil er gequetscht oder eingeklemmt wird, kommen die Nervensignale nicht mehr richtig in den Fingern an. Ursache können übermäßige Beanspruchungen des Handgelenks sein. Dann entstehen ein Kribbeln, Taubheitsgefühle und Schmerzen in der Hand, vor allem in Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Der kleine Finger bleibt dabei verschont: Er wird von einem anderen Nerv versorgt. Der Schmerz kann sich bis in den Arm ausbreiten.

Fendler zufolge treten die Symptome oft auch nachts auf, da viele Menschen die Hände beim Schlafen anwinkeln. Schreitet die Erkrankung voran, wird vor allem der Daumen kraftloser, die Muskulatur in seinem Ballen bildet sich zurück. Handarbeiten und das Aufdrehen einer Flasche sind dann eine Herausforderung. Spätestens dann ist Zeit, sich ärztliche Hilfe zu suchen. Denn: Wird der Mittelnerv über lange Zeit gequetscht, hat keine Gelegenheit mehr, sich zu erholen – die Finger bleiben dann dauerhaft gefühllos.

Wer hat ein erhöhtes Risiko, ein Karpaltunnel-Syndrom zu entwickeln?

Handchirurg Fendler zufolge sind Betroffene meist zwischen 40 und 70 Jahre alt, Frauen bekommen diese Krankheit häufiger als Männer. Überdurchschnittlich oft betroffen sind auch Menschen, die regelmäßig Maschinen mit starker Vibration bedienen, Presslufthammer zum Beispiel.

Medizinische Risikofaktoren sind Vorerkrankungen wie Rheuma und Diabetes. Und auch hormonelle Veränderungen im Zuge einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre können das Syndrom begünstigen.

Wie werden Betroffene das ständige Kribbeln wieder los?

Ist die Erkrankung nicht zu weit fortgeschritten, kann bereits eine Handgelenkschiene Linderung bringen, so Michael Fendler. Betroffene tragen sie nachts, um das Handgelenk ruhigzustellen. Zusätzlich sollten Betroffene darauf achten, ihre Handgelenke nicht zu überlasten.

Wer viel am Rechner arbeitet, sollte den Schreibtischstuhl also so einstellen, dass die Unterarme auf einer Linie mit der Tastatur liegen. Auch eine Handballenauflage am Maus-Pad kann das Gelenk beim Arbeiten entlasten, rät Fendler. Was ebenfalls hilft: Bei langen Telefonaten zwischendurch die Hände wechseln. Generell sinnvoll: kleine Pause in den Alltag einbauen, in denen man das Handgelenk dehnt und ausschüttelt.

Zusätzlich können Cortison-Spritzen vorübergehend Linderung bringen. Ist die Erkrankung schon fortgeschritten, lässt sich eine Operation oft nicht umgehen. Der Arzt oder die Ärztin durchtrennt dann das Karpalband über dem Karpaltunnel, wodurch sich der Druck auf den Mittelnerv verringert. Außerdem wird Gewebe entfernt, das den Nerv einengt.

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