Was bei Vitiligo helfen kann |
Als mögliche zukünftige Therapieoptionen nennt die Leitlinie das seit 2016 zur Therapie der erythropoetischen Protoporphyrie zugelassene Afamelanotid (Scenesse®), das die Bildung von Eumelanin stimuliert und außerdem antioxidativ wirkt. Vor allem bei Patienten mit dunklerem Hauttyp erfolgte in einer Studie mit 55 Patienten eine schnellere und intensivere Repigmentierung als eine Phototherapie mit Schmalband-UVB allein (»JAMA Dermatology« 2015, DOI: 10.1001/jamadermatol.2014.1875).
Gegenstand aktueller Studien sind außerdem die systemische, aber auch die topische Anwendung von Januskinase- (JAK-)Inhibitoren, etwa von Tofacitinib oder Ruxolitinib, die unter anderem zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis oder der rheumatoiden Arthritis zugelassen sind. Sie greifen in bestimmte, über γ-Interferon vermittelte Entzündungsprozesse ein und hemmen diese.
Da die Depigmentierung auch den Verlust an natürlichem Sonnenschutz bedeutet, sollte Patienten zu einem ausreichenden Lichtschutz (mindestens LSF 50) geraten werden. Dermatokosmetische Maßnahmen wie deckende Make-ups/Camouflage können die auffälligen Vitiligoherde abdecken; Selbstbräuner können zu einer kurzzeitigen Pigmentierung führen. Wichtig ist zudem eine schonende Haureinigung, da eine mechanische, thermische oder chemische Belastung der Haut die Bildung neuer Vitiligoherde begünstigen kann (Köbner-Phänomen).