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Engpässe

Walgreens hebt Kauflimits bei Fiebersäften auf

Um angesichts der hohen Grippe- und RSV-Infektionsraten das Horten von Fiebersäften zu verhindern, verhängten US-Apothekenketten im vergangenen Dezember Kaufbeschränkungen. Zumindest Walgreens hob diese jetzt wieder auf.
Cornelia Dölger
18.01.2023  14:30 Uhr

Unter hohen Grippe- und RSV-Infektionsraten litten insbesondere zum Jahresende nicht nur viele Kinder in Europa, sondern auch in den USA. Über Wochen hatten Eltern ihren kranken Nachwuchs zu versorgen und kauften entsprechend häufig Fieber- und Schmerzmitteln – zu große Mengen, wie mehrere US-Apothekenketten feststellten und deshalb für einige Präparate Kaufbeschränkungen verhängten.

Der größte Konzern, CVS Health, limitierte den Kauf von zwei rezeptfreien Schmerz- und Fiebermitteln sowohl für den Online- als auch für den stationären Handel. Walgreens und Rite Aid zogen nach und begrenzten die Kaufmengen einiger Onlineartikel. Beim US-Einzelhandelskonzern Walmart, der in seinen Filialen auch Apotheken betreibt, gebe es hingegen keine Kaufbeschränkungen für pädiatrische Schmerz- und Fieberpräparate, berichtete Ende Dezember das US-Nachrichtenportal CNBC.

Die Limitierungen sollten verhindern, dass Eltern unnötig Präparate horten, die dann an anderer Stelle fehlen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA betonte dazu, dass grundsätzlich ausreichend Medikamente vorhanden seien, um die Infektionswelle in den Griff zu bekommen, sie müssten allerdings gerecht verteilt werden.

CVS Health behält Beschränkungen bei

Jetzt deutet sich Entspannung an. Zum einen scheint die Infektionswelle, die laut CNN die Verkäufe von Fiebermitteln um 65 Prozent gegenüber der Vorjahressaison steigerte, ihren Zenit überschritten zu haben. Zum anderen hat die anhaltend hohe Nachfrage letztlich zu verstärkter Produktion und damit dazu geführt, dass zumindest Walgreens jetzt wieder mehr Ware im Angebot hat und die Kaufbeschränkungen entsprechend zurückfahren konnte. Wie eine Walgreens-Sprecherin dem Onlineportal des US-Nachrichtensenders CNN sagte, hob das Unternehmen bereits am vergangenen Montag seine Online-Kaufbeschränkungen für schmerz- und fiebersenkende Medikamente für Kinder auf. »Wir haben derzeit keine Kauflimits, weder im Geschäft noch online«, so die Sprecherin. 

CVS Health allerdings will offenbar seine Beschränkungen beibehalten. Laut CNN gelten diese nach wie vor für zwei rezeptfreie Fieber- und Schmerzmittel im Online- sowie im stationären Verkauf. Die Regeln seien nach wie vor nötig, »um einen gerechten Zugang für alle unsere Kunden zu gewährleisten«, teilte CVS mit. CNN fragte demnach auch bei Rite Aid nach, bekam bis dato aber keine Auskunft.

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