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Darmkrebs

Vorsorge greift bei familiärer Belastung oft zu kurz

In Deutschland werde Darmkrebs in Folge einer genetischen Vorbelastung bei der Vorsorge nur unzulänglich berücksichtigt, warnt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) anlässlich des Darmkrebsmonats März.
Christiane Berg
15.03.2022  07:00 Uhr

Darmkrebsfrüherkennung

So oder so: »Im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung können Männer ab dem 50. Lebensjahr, Frauen ab dem 55. Lebensjahr eine Vorsorgedarmspiegelung in Anspruch nehmen. Mit diesen Angeboten zur Früherkennung können wir Krebsvorstufen und Darmkrebs in ersten Stadien rechtzeitig finden und entfernen. Hier ist also eine gute Vorsorge gewährleistet«, so Professor Dr. Frank Kolligs, Berlin, in einem aktuellen DGVS-Statement zum Darmkrebsmonat.

Für Familien mit einer genetischen Vorbelastung zur Entstehung spezifischer Tumorerkrankungen jedoch sei die gesetzlich garantierte Vorsorge häufig nicht ausreichend – zum einen, weil diese zumeist zu spät durchgeführt werde, zum anderen weil der Abstand zwischen den Koloskopien zu lang sei und zudem eventuelle Risiken auch für andere Organe nicht identifiziert würden.

»Menschen mit einem familiär erhöhten Darmkrebsrisiko kommen diese Vorsorgestrukturen nicht zugute. Denn bei familiär bedingtem Darmkrebs erkranken Betroffene häufig schon vor dem 50. Lebensjahr. Daher muss bei dieser Risikogruppe deutlich früher mit Vorsorgeuntersuchungen begonnen werden«, unterstreicht der Gastroenterologe. Wichtig sei es, dass bei Darmkrebs in der Familie insbesondere Verwandte von in jungen Jahren erkrankten Angehörigen frühzeitiger als von den Kassen regulär empfohlen mit der Darmkrebsvorsorge beginnen.

Faustregel zur Prävention

»Hier gilt die Faustregel, dass man zehn Jahre vor dem Alter der Diagnosestellung des Angehörigen mit der Darmkrebsvorsorge starten sollte. Ein Beispiel: Hat mein Vater mit 50 Jahren die Diagnose Darmkrebs erhalten, sollte ich als Sohn ab dem 40. Geburtstag mit der Darmkrebsvorsorge beginnen. So ist es möglich, Krebsvorstufen rechtzeitig zu erkennen und Darmkrebs zu bekämpfen, bevor er ein größeres Problem wird«, betont Kolligs, der auf die Bedeutung von Eigeninitiative verweist.

Ist aufgrund der Familienanamnese der Verdacht auf eine erbliche Tumorerkrankung gegeben, so könne eine genetische Analyse sinnvoll sein, wobei die Krankenkassen in der Regel die Kosten übernähmen. Doch auch dann lasse sich nicht sagen, ob und wann die Erkrankung ausbricht. »Die Darmspiegelung ist daher auch hier die einzige zuverlässige Diagnosemöglichkeit«, so Kolligs.

Es könne zielführend sein, sich mit Unterstützung des behandelnden Haus- oder Facharztes an ein Zentrum für erbliche beziehungsweise familiäre Tumorerkrankungen zu wenden. Über seine Verbundzentren biete das Deutsche Konsortium für Familiären Darmkrebs Unterstützung.

Darüber hinaus sei ein risikoarmer Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und wenig Fleisch, regelmäßiger Bewegung, adäquatem Körpergewicht sowie einem geringen Alkohol- und Nikotinkonsum angezeigt.

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