Vorsicht bei der Umstellung! |
Wichtig ist, den Patienten die passenden Insulinspritzen mitzugeben, damit es nicht zu Überdosierungen kommt. / Foto: Sanofi
Aus wirtschaftlichen Gründen hat Sanofi diese Woche den Vertrieb aller Insuman® 40 I.E./ml Durchstechflaschen eingestellt. Die Bestände dürfen noch abverkauft werden. Als Alternative steht für Insuman Rapid die Durchstechflasche mit 100 I.E./ml zur Verfügung; Patienten mit Insuman Comb oder Insuman Basal können von der Durchstechflasche auf Fertigpens beziehungsweise 3-ml-Patronen umsteigen, die allerdings ebenfalls mit 100 I.E./ml höher konzentriert sind.
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) und die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) fürchten, dass es während der Umstellungsphase zu Fehldosierungen kommen kann. Die AMK bittet Apotheker, die Patienten, belieferte Einrichtungen und Ärzte über dieses Risiko zu informieren.
»Um Dosierungsfehler zu vermeiden, sollten die Anwender die Stärke des angewandten Präparates und die Insulinspritze vor Gebrauch stets abgleichen«, rät die AMK. Apotheker sollten den Patienten raten, nach Umstellung auf ein Insulin mit der Konzentration 100 I.E./ml alle restlichen U-40-Insulinspritzen zu entsorgen.
»Bei einer Umstellung auf höher konzentriertes Insulin wird ein geringeres Volumen für dieselbe Menge Insulin verabreicht«, informiert die AMK. »Im Falle einer Applikation mit einer Insulinspritze muss daher eine entsprechende U-100-Insulinspritze genutzt werden. Sollten fälschlicherweise U-40-Insulinspritzen verwendet werden, sind Dosierungsfehler und lebensbedrohliche Hypoglykämien zu befürchten.«
Die AkdÄ weist darauf hin, dass eine Umstellung nur auf ärztliche Anordnung erfolgen sollte. Sie empfiehlt, in den ersten Wochen nach der Umstellung eine engmaschige Blutzuckerüberwachung durchzuführen.
Die AMK bittet Apotheker, etwaige unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Rahmen der Umstellung zu melden.