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Globale Studie

Viele Tote durch Corona-Fehlinformationen im Netz

Kamelurin, Bleichmittel und Methanol: Fehlinformationen durch Gerüchte und Verschwörungstheorien in Zusammenhang mit dem Coronavirus haben seit Beginn der Pandemie weltweit Hunderten Menschen das Leben gekostet.
PZ/dpa
11.08.2020  14:30 Uhr

Tausende Menschen mussten wegen der größtenteils in sozialen Netzwerken verbreiteten Falschinformationen im Krankenhaus behandelt werden, ergab eine im «American Journal of Tropical Medicine and Hygiene» veröffentlichte Studie. Die von einem Team internationaler Wissenschaftler unter anderem aus Australien, Thailand und Japan zusammengetragenen Daten stammen aus dem Zeitraum zwischen Dezember 2019 und April 2020.

So sei Menschen in Indien empfohlen worden, Kuhurin oder -dung zu verzehren, um sich gegen eine Ansteckung zu wappnen. In Saudi-Arabien wurde Kamelurin mit Limone als Wunderwaffe gegen SARS-CoV-2 beworben. Der Konsum von hochkonzentriertem Alkohol zur vermeintlichen Desinfizierung des Körpers kostete weltweit sogar 800 Menschen das Leben.

Auch Stigmatisierung von Covid-19-Infizierten kann Leben kosten

Rund 5900 landeten nach dem Trinken von Methanol im Krankenhaus, 60 erblindeten. Die Forscher untersuchten auch mögliche Folgen von Stigmatisierung. So habe sich ein Mann in Indien das Leben genommen, weil er glaubte, mit Corona infiziert zu sein - und die mögliche Erkrankung als Schande empfand. Auch sei es immer wieder zu verbaler und physischer Gewalt gegenüber Menschen asiatischer Herkunft und Mitarbeitern des Gesundheitssystems gekommen, weil beide Gruppen für die Ausbreitung des Virus verantwortlich gemacht wurden.

Die Wissenschaftler hatten mehr als 2300 Berichte in 25 Sprachen aus 87 Ländern untersucht. Neben der Pandemie gebe es demnach auch eine «Infodemie», so die Forscher. Sie forderten Regierungen und internationale Organisationen auf, Corona-Fehlinformationen im Internet besser zu überwachen, als falsch zu entlarven und «mit Social-Media-Unternehmen zusammenzuarbeiten, um korrekte Informationen zu verbreiten.»

EU hat Websites angeblicher Wundermittel gegen das Coronavirus gesperrt

Die Europäische Union (EU) hat bereits Ende April reagiert: Ein europaweites Internet-Screening zum Schutz der Verbraucher vor angeblichen Wundermitteln gegen das Coronavirus hat irreführende Websites aufgespürt. Das europäische Netzwerk für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz, die Consumer Protection Cooperation (CPC), beanstandete nach dem Screening in allen 27 Mitgliedstaaten 206 von insgesamt 268 untersuchten Internetseiten.  Bei Angeboten für Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel, die angeblich eine heilende Wirkung im Zusammenhang mit dem Coronavirus vorweisen würden, sahen die Behörden genauer hin. Im Rahmen Screenings konnten laut Angaben der EU Millionen von falschen und betrügerischen Inhalten entfernt oder blockiert werden. 

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