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Rosacea

Viele Optionen, kein Patentrezept

Fluch der Kelten, Kupferfinne, Couperose: Die chronisch-entzündliche akneähnliche Gesichtsdermatose Rosacea (lat. rosaceus = rosenfarben) hat viele Namen. In Deutschland leiden circa vier Millionen Patienten unter der optisch hervorstechenden und somit besonders quälenden Hautröte. Die Dunkelziffer ist hoch, da längst nicht alle Erkrankten einen Arzt aufsuchen.
AutorKontaktDörte Schröder-Dumke
Datum 01.08.2021  08:00 Uhr

Medikamentöse Therapie

In der medikamentösen Therapie kommen sowohl topische als auch systemische Arzneistoffe zum Einsatz. Generell wird mit der topischen Therapie begonnen. Nur bei Nichtansprechen und schweren Verläufen wird auf eine systemische Therapie umgestellt. Bei starken Entzündungsgeschehen und hoher Persistenz der Erytheme werden beide Therapieoptionen kombiniert (5, 9, 10, 11, 12, 13).

Im Rosacea-Stadium I wird bei bereits ausgeprägter Flush-Symptomatik zur systemischen Therapie im Off-Label-Use oft auf den nicht selektiven Betablocker Carvedilol zurückgegriffen, der ansonsten zur Therapie von Bluthochdruck, Angina pectoris und Herzinsuffizienz eingesetzt wird.

Carvedilol wird einschleichend dosiert. Unter der Behandlung können sich Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Hypotonie, Bradykardie, Mundtrockenheit und gastrointestinale Störungen entwickeln. Blutdruck und Herzfrequenz müssen überwacht werden.

Bekannt aus der Ophthalmologie, doch zugelassen nicht nur zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei verschiedenen Glaukomarten oder okulärer Hypertension, sondern auch zur symptomatischen Behandlung von Gesichtserythemen bei Rosacea, zeigt der Alpha-2-Adrenozeptor-Agonist Brimonidin lokal gute Wirkungen. In Gelform zur Anwendung kommend wirkt Brimonidin vasokonstriktorisch auf subkutane Blutgefäße. Häufige Nebenwirkungen sind vorübergehende Flush-Symptomatik, Erythem, Juckreiz und Brennen der Haut. Das Gel darf nur im Gesicht verwendet werden.

Immunmodulierend und antientzündlich ist das jeweils 0,75-prozentig als Fertigarzneimittel in den Darreichungsformen Gel, Creme und Lotion sowie als standardisierte NRF-Rezeptur (11.91.; in Kombination mit Erythromycin 11.138.) zur topischen Rosacea-Therapie erhältliche Antibiotikum Metronidazol. Es ist zweimal täglich aufzutragen (14). Die Behandlungsdauer ist auf drei Monate beschränkt, kann jedoch bei Therapieerfolg auch weiter ausgedehnt werden. Als Nebenwirkungen können neben Brennen, Juckreiz und Stechen an den betreffenden Hautstellen auch Kontaktallergien auftreten. Metronidazol gilt als Mittel der Wahl bei Rosacea papulopustulosa.

Das seit 2015 zur Behandlung der Gesichtsröte zugelassene Insektizid Ivermectin hat – als Creme bei Rosacea papulopustulosa eingesetzt – einen dualen Effekt, indem es Entzündungen und dem Befall der Demodex-Milbe entgegenwirkt. Es wird einmal täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen, die Behandlungsdauer sollte vier Monate nicht überschreiten.

Auch die lokale Anwendung von Azelainsäure zählt zu den Mitteln der ersten Wahl bei leichter und mittelschwerer Rosacea papulopustulosa. Hierbei wird der entzündungshemmende Effekt der Azelainsäure ausgenutzt. Azelainsäure ist der einzige topische Arzneistoff, der auch in der Schwangerschaft eingesetzt werden kann. Für das Stadium II (Rosacea papulopustulosa) ist das Gel in der Konzentration von 15 Prozent zugelassen. Die 20-prozentige Creme kann im Off-Label-Use bei Rosacea unter Umständen zum Einsatz kommen, wenn eine Creme vom Patienten als angenehmer empfunden wird.

Azelainsäure gilt als nicht photosensibilisierend und kann somit ganzjährig zur Anwendung kommen. Da es allerdings unter der Anwendung zu einer Abnahme der Hornzellschicht kommt, ist ein guter Sonnenschutz unerlässlich. Azelainsäure wird zweimal täglich aufgetragen, ein Effekt ist nach vier Wochen Anwendung zu beobachten, auch hier kann es zu Brennen und Stechen an der Applikationsstelle kommen. Topisch eingesetzte Gele können leicht zum Austrocknen der Haut führen, was das Spannungsgefühl verstärken kann.

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