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Sozialversicherung

Viele Entlastungen zum Jahresstart

Für viele Bundesbürger hat sich zum Jahreswechsel eine Menge geändert: So werden der Pflegebeitrag um 0,5 Punkte erhöht und der Arbeitslosenbeitrag um 0,5 Punkte gesenkt. Die 56 Millionen Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung werden entlastet.
PZ/dpa
02.01.2019  10:28 Uhr

Ab 1. Januar 2019  müssen die Arbeitgeber wieder die Hälfte des gesamten GKV-Beitrags zahlen. Sie finanzieren auch die von den Mitgliedern bisher allein zu zahlenden Zusatzbeiträge zu gleichen Teilen mit. Arbeitnehmer und Rentner sparen dadurch 6,9 Milliarden Euro jährlich.

Der Arbeitslosenbeitrag sinkt von 3 auf 2,5 Prozent des Bruttoeinkommens. Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung steigt ab dem 1. Januar um 0,5 Punkte auf 3,05 Prozent des Bruttoeinkommens. Beitragszahler ohne Kinder müssen künftig 3,3 Prozent zahlen.

Gutverdienende müssen zudem höhere Sozialabgaben zahlen. Die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung, bis zu der Beiträge fällig sind, steigt ab Januar von 4425 auf 4537,5 Euro im Monat. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung steigt diese Gehaltsschwelle von 6500 auf 6700 Euro im Westen und von 5800 auf 6150 Euro im Osten. Für die meisten Beitragszahler verändert sich durch die Anhebung der Bemessungsgrenzen nichts. Gutverdiener zahlen dann hingegen mehr ein.

Alte Gesundheitskarten ungültig

Die erste Generation der Gesundheitskarte (G1) ist seit dem Jahreswechsel ungültig. Arztpraxen und Krankenhäuser akzeptieren die Karten nicht mehr. Es gelten die Karten mit der Kennzeichnung G2 oder G2.1.

Zum 1. Januar sind zudem höhere Freibeträge für die Zuzahlungen zu ärztlich verordneten Medikamenten in Kraft vertreten, was einige Patienten entlasten dürfte. Von den jährlichen Bruttoeinnahmen können ab sofort für den im gemeinsamen Haushalt lebenden Ehepartner oder eingetragenen Lebenspartner 5607 Euro (vorher: 5481 Euro) abgezogen werden, so die Verbraucherzentrale. Der Kinderfreibetrag werde von bisher 7428 Euro auf 7620 Euro für jedes Kind angehoben.

Im Kampf gegen die Personalnot in der Pflege kommt im Jahr 2019 ein Paket für 13.000 zusätzliche Stellen in der Altenpflege. In Kliniken sollen die Krankenkassen jede aufgestockte Stelle komplett bezahlen. Hinzu gilt für Betroffene: Taxifahrten zum Arzt sollen für Pflegebedürftige ab Pflegegrad 3 und Menschen mit Behinderungen künftig einfacher werden. Angehörige, die zur Kur gehen wollen, sollen ein pflegebedürftiges Familienmitglied parallel in derselben Reha-Einrichtung betreuen lassen können. In der Alten- und Krankenpflege sind 35.000 Stellen für Fachkräfte und Helfer unbesetzt. Ein generelles Problem ist, neue Stellen auch zu besetzen.

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