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Dermatologie

Viele Arzneimittel greifen die Haut an

Kutane Nebenwirkungen sind meistens harmlos und selbstlimitierend. Schwere Reaktionen sind selten. Wichtig ist es, das auslösende Arzneimittel zu finden.
Nicole Schuster
24.03.2024  08:00 Uhr

Vitiligo und Co.: Dermatosen durch Medikamente

Kutane UAW können chronisch verlaufen und als dermatologische Erkrankungen erscheinen. Die Herausforderung besteht darin, die medikamentöse Ätiologie von einer »klassischen« Dermatose abzugrenzen (26).

Ein Beispiel für eine arzneimittelinduzierte Hauterkrankung ist die Weißfleckenkrankheit Vitiligo. Sie wird insbesondere mit einer Anti-TNFα-Therapie in Zusammenhang gebracht. Anhand von Daten aus der koreanischen National-Health-Insurance-Claims-Datenbank von 2007 bis 2016 zeigten Forscher aus Südkorea, dass die Therapie das Risiko für Vitiligo erhöhen kann. Besonders hoch war es für jüngere Patienten und mit Etanercept behandelte Personen.

Die Forscher nahmen als eine mögliche Ursache an, dass eine langfristige TNF-Hemmung zu einem Ungleichgewicht im Zytokinhaushalt führt. Da das komplexe Zusammenspiel verschiedener Zytokine an der Pathogenese einer Vitiligo beteiligt ist, könnte die Hemmung eines Zytokins das Gleichgewicht stören und möglicherweise die Depigmentierung auslösen (27).

Unter einer Therapie mit Dupilumab sind kutane Nebenwirkungen ebenfalls nicht selten. Eingesetzt wird der monoklonale Antikörper bei der atopischen Dermatitis, bei schwerem Asthma und einigen weiteren Indikationen. Als unerwünschte Wirkungen wurden Gesichtsröte, Psoriasis, Alopecia areata, Schälung der Haut, Parapsoriasis und Vitiligo gemeldet, wie eine retrospektive Analyse von 916 Patientenakten der Universitätshautklinik in Neapel zeigte (28, 29).

Checkpoint-Inhibitoren können gelegentlich die Autoimmunkrankheit bullöses Pemphigoid auslösen, bei der die Haut prall gefüllte Blasen bildet. Die genauen Zusammenhänge und die Pathogenese sind noch nicht erforscht (30).

Weiterhin kann Lupus erythematodes medikamentös induziert werden. Es handelt sich um eine Typ-III-Reaktion, die unter anderem durch α-Methyldopa, Infliximab, Etanercept, Isoniazid oder Phenytoin ausgelöst werden kann. Symptome sind Fieber, allgemeine Schwäche, Lymphknotenentzündung und Rötungen an Wangen und Nase (»Schmetterlingserythem«) (24).

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