Pharmazeutische Zeitung online
FDP-Antrag im Bundestag

Versichertengelder sollen Apotheken künftig zuverlässig erreichen

In einem Antrag fordert die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag die Bundesregierung auf, sich einen genauen Überblick über die AvP-Insolvenz zu verschaffen und den Bundestag darüber zu informieren. Darüber hinaus pocht die liberale Fraktion, dass künftig Versichertengelder geschützt werden und »insolvenzfest« an die Apotheken gelangen sollen.
Charlotte Kurz
28.10.2020  10:30 Uhr

Kurz vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Abrechnungszentrum AvP stellt die FDP-Fraktion im Bundestag einen Antrag an die Bundesregierung. Die liberale Fraktion fordert schon seit einigen Wochen eine lückenlose Aufklärung wie es zu der Insolvenz kommen konnte, insbesondere die Rolle der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) soll dabei genau beleuchtet werden. Zudem pocht die Fraktion wie auch andere Oppositionsparteien wie die Linke oder auch die rechtspopulistische AfD-Fraktion auf Hilfen für die betroffenen Apotheken, wie beispielsweise einen staatlichen Rettungsschirm.

Der Antrag vom 27. Oktober liegt der PZ vor. Darin fordern die FDP-Bundestagsabgeordneten, vor allem die Finanz- und Gesundheitspolitiker Karsten Klein, Christine Aschenberg-Dugnus und Christian Dürr die Bundesregierung auf, sich »umgehend einen Überblick über die Auswirkungen der Insolvenz von AvP auf die finanzielle Situation von Apotheken in Deutschland zu verschaffen«. Laut Fraktion soll die Regierung den Bundestag über diesen Überblick demnach auch informieren.

Zudem fordert die Fraktion die Regierung dazu auf, zu prüfen, wie in Zukunft vermieden werden kann, dass »Versichertengelder der Krankenkassen dem Insolvenzrisiko eines Abrechnungszentrums ausgesetzt werden«. Diese Versichertengelder sollten künftig ohne Risiko und »insolvenzfest« die Apotheken »zuverlässig und zeitnah« erreichen. 

Über die angefragte Aufklärung hinaus pocht die FDP-Fraktion auch auf zügige Auszahlungen von Überbrückungskrediten der KfW-Bank um die betroffenen Apotheken finanziell zu unterstützen. Die Vor-Ort-Apotheken leisten einen wichtigen Beitrag zur Daseinsfürsorge und für die örtliche Arzneimittelversorgung. Es sei daher von Interesse des Staates und seiner Bevölkerung, »wenn der Bund den durch die Insolvenz von AvP betroffenen Apotheken unterstützend zur Seite steht«, so der Antrag.

Vor wenigen Tagen berichtete die PZ bereits über die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion. Dort listete die Regierung einige KfW-Kredite auf, die für die betroffenen Apotheken in Frage kommen. Von einem staatlichen Rettungsschirm war jedoch kein Wort zu lesen.

Arzneimittelversorgung könnte gefährdet sein

In ihrem Antrag verweist die FDP-Fraktion auch auf das Risiko, dass Insolvenzen von Abrechnungszentren eine direkte und negative Auswirkung auf die Arzneimittelversorgung und demnach auch auf die Patientenversorgung in Deutschland haben. Die Gesundheitsexpertin Aschenberg-Dugnus stellte bereits Ende September eine Frage an die Regierung, ob die Bundesregierung die Medikamentenversorgung als gefährdet ansieht. Auf die Frage konnte die Regierung noch keine ausführliche Antwort geben, betonte jedoch die »Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln« zu begleiten. In der kürzlich erfolgten Antwort auf die Anfrage der AfD-Fraktion schrieb die Regierung: »Nach bisherigen Kenntnissen sind keine Einschränkungen der Versorgung bekannt.«

Neben den Gesetzesentwürfen sind Anträge das wichtigste Instrument der Bundestagsabgeordneten um die Bundesregierung aufzufordern, das Parlament über gewisse Sachverhalte zu unterrichten oder Gesetzesentwürfe in den Bundestag einzubringen. Anträge können jedoch auch ohne Aussprache einem Ausschuss zur Beratung überwiesen werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
ApothekeAvP

Mehr von Avoxa