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Covid-19

Verschont die Pandemie Afrika?

Zwar vermeldete Afrika letzte Woche den millionsten offiziellen Covid-19-Fall. Allerdings bleibt Afrika mit weniger als einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion pro tausend Menschen und »nur« 23.000 Toten deutlich unter der Rate, die man hätte erwarten können. Das scheint nicht daran zu liegen, dass sich Afrikaner nicht mit dem Coronavirus infizieren würden.
Theo Dingermann
17.08.2020  11:00 Uhr

Viele Fragen – noch kaum Antworten

Wie erklärt sich also die große Lücke zwischen den Antikörperdaten auf der einen und den offiziellen Infektions- und Todeszahlen auf der anderen Seite? Ein Grund wird sicherlich darin liegen, dass in Afrika viel mehr Fälle unerkannt bleiben als in anderen Teilen der Welt, weil weit weniger Testkapazität zur Verfügung steht.

In Kenia wird täglich etwa einer von 10.000 Einwohnern auf eine aktive SARS-CoV-2-Infektion getestet, was einem Zehntel der Rate Spaniens oder Kanadas entspricht. Nigeria, mit mehr als 200 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Nation des Kontinents, testet jeden Tag einen von 50.000 Menschen. Selbst viele Menschen, die an Covid-19 sterben, erhalten möglicherweise keine korrekte Diagnose.

Aber auch dann würde man immer noch einen gewissen Anstieg der Sterblichkeitsrate erwarten, den man in Kenia derzeit (noch) nicht beobachtet, sagt die Pathologin Dr. Anne Barasa von der Universität Nairobi. Das ist anders als beispielsweise in Südafrika, wo die Übersterblichkeit zwischen dem 6. Mai und dem 28. Juli die Zahl der offiziellen Covid-19-Todesfälle um das Vierfache übersteigt.

Tatsächlich könnte das kenianische Sterblichkeits-Überwachungssystem durch die Pandemie beeinträchtigt gewesen sein, warnt auch Sophie Uyoga vom Kenya Medical Research Institute-Wellcome Trust Research Programme.

Dr. Marina Pollán vom Gesundheits-Institut Carlos III in Madrid, die eine spanische Antikörper-Umfrage leitete, gibt zu bedenken, dass das niedrige Durchschnittsalter in Afrika ein Grund für den milden Pandemieverlauf erklären könnte. Spaniens Durchschnittsalter liegt bei 45 Jahren. In Kenia und Malawi hingegen liegt das Durchschnittsalter der Bevölkerung bei 20 beziehungsweise 18 Jahren. Und in den Städten Kenias ist das Durchschnittsalter noch niedriger, sagt Dr. Thumbi Mwangi, Epidemiologe an der Universität Nairobi. So könnten die Zahlen steigen, wenn das Infektionsgeschehen die ländlichen Gebiete erreicht, gibt der Epidemiologe zu bedenken.

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