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Inkontinenz

Verhaltenstherapie besser als nur Medikamente

Viele Frauen leiden an Inkontinenz, besonders nach den Wechseljahren. Eine neue Metaanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass eine Verhaltenstherapie – ob allein oder in Kombination mit anderen Maßnahmen – wirksamer ist eine medikamentöse Therapie.
Aponet (zou)
25.03.2019  08:00 Uhr

Forscher der Brown University in den USA stellten fest, dass es auf jeden Fall sinnvoll ist, Harninkontinenz zu behandeln: Zur Heilung oder Verbesserung der Symptome der Patientinnen war eine Verhaltenstherapie sogar wirksamer als Alpha-Rezeptoragonisten, Anticholinergika oder Hormone. Auch die Neuromodulation erzielte bessere Ergebnisse, als wenn keine Behandlung erfolgte, schreiben sie in den »Annals of Internal Medicine«. Studienautor Professor Dr. Ethan M. Balk schlussfolgert: »Verhaltenstherapie allein oder in Kombination mit anderen Methoden ist im Allgemeinen wirksamer als die medikamentöse Therapie allein bei der Behandlung von Stress und Dranginkontinenz.«

Die Forscher hatten 84 klinische Studien zur Wirksamkeit von 14 verschiedenen Behandlungsmethoden der Belastungs-, Drang- und gemischten Harninkontinenz bei nicht schwangeren Frauen genauer unter die Lupe genommen. Am häufigsten wurden Verhaltenstherapien, Medikamente und Neuromodulation verwendet, bei der die Blasenfunktion durch eine Stimulation von Nerven mit schwachen elektronischen Impulsen wiederhergestellt werden soll.

Zur Verhaltenstherapie bei Blasenschwäche gehören ein kontrollieren der Trinkmenge, die regelmäßige Blasenentleerung und auch die Regelung des Stuhlgangs sowie gegebenenfalls ein Rauchverzicht und eine Gewichtsabnahme.

 

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