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Männer und Frauen

Unterschiede in der Immunantwort

Das weibliche und das männliche Abwehrsystem reagiert unterschiedlich auf Fremd- und Selbstantigene. Während Männer anfälliger für verschiedene virale Infektionen sind, erkranken Frauen häufiger an Autoimmunerkrankungen und reagieren stärker auf Impfstoffe.
Nicole Schuster
30.07.2020  09:00 Uhr
Covid-19 und die initiale Immunantwort

Covid-19 und die initiale Immunantwort

Bei Covid-19 ist noch unklar, was die unterschiedlichen Verläufe bei Männern und Frauen auslöst. Charakteristisch für die erste Phase nach der Infektion ist, dass sich das Virus im Körper stark vermehrt. Ein starkes Immunsystem könnte diese Vermehrung vermutlich abbremsen. Die Symptome sind dann schwächer und äußern sich als Husten oder Fieber. Bei einigen Patienten geht die Krankheit in die zweite Phase über, die vor allem durch eine Lungenentzündung geprägt ist. Die Lungenbeteiligung kann es erforderlich machen, dass die Betroffenen künstlich beatmet werden müssen, zudem steigt das Risiko für einen tödlichen Ausgang. Wissenschaftler nehmen an, dass eine starke initiale Immunantwort bei Frauen öfter verhindert, dass sie in diese zweite Phase eintreten.

Ausschlaggebend für den Verlauf in der zweiten Phase sind Zytokine. Bei einem schweren Krankheitsgeschehen entsteht ein regelrechter Zytokinsturm, bei dem ein Übermaß an entzündungsvermittelnden Proteinen freigesetzt wird. Die überschießende Immunreaktion mit den nachfolgenden heftigen Entzündungsreaktionen schädigen die Lunge massiv. Bei älteren Menschen könnte ein Grund für die häufigen Todesfälle sein, dass der Körper die überschießende Immunreaktion schwerer kontrollieren kann.

Eine weitere Rolle für die höhere Sterblichkeit von Männern an Covid-19 könnte der ACE2-Rezeptor spielen, über den das SARS-Coronavirus-2 in die Zellen eindringen kann. Bei Männern liegt dieser Rezeptor in höherer Konzentration vor als bei Frauen.

Neue Ansätze für die Therapie?

Bei Volkskrankheiten spielt das Geschlecht ebenfalls eine stärkere Rolle als oft angenommen. Ein hoher Testosteronspiegel erhöht beispielsweise das Risiko für Herzkrankheiten. Männer sind zudem von vielen Krebserkrankungen häufiger betroffen. Das Risiko, an einer bösartigen Krankheit zu sterben, ist bei ihnen oft höher als bei Frauen. Bei Typ-2-Diabetes entfaltet Estrogen eine gewisse Schutzwirkung. Das erklärt, warum das Risiko für die Stoffwechselkrankheit bei Frauen nach den Wechseljahren, wenn der Estrogenspiegel sinkt, ansteigt.

Weitere Studien zu der Frage, wie das Zusammenspiel aus Geschlecht, Hormonen und Genen die Verläufe von Krankheiten und die Anfälligkeit zu erkranken beeinflusst, sind wünschenswert. Daraus könnte sich in Zukunft ein besseres Verständnis für die Wechselwirkungen speziell zwischen Sexualhormonen und Immunantwort ableiten lassen. Möglicherweise könnten sich daraus neue Ansätze für eine Therapie mit Hormonantagonisten oder -agonisten ergeben.

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