Trastuzumab-Konjugat schützt vor Rezidiv |
Tritt Brustkrebs erneut auf, ist das oft beängstigender als die Erstdiagnose. Foto: Your Photo Today/Phanie
An der Studie nahmen insgesamt 1486 Patientinnen mit HER2-positivem Mammakarzinom teil. Sie erhielten ein Jahr lang entweder 14 Zyklen Trastuzumab-Emtansin (Kadcyla®, Roche) oder Trastuzumab (Herceptin®, Roche). Primärer Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben. Drei Jahre nach der Operation waren 88,3 Prozent der mit Kadcyla behandelten Patientinnen noch ohne Rezidiv im Vergleich zu 77,0 Prozent in der Herceptin-Gruppe. Das Team um Erstautor Gunter von Minckwitz von der German Breast Group in Neu-Isenburg errechnete eine Hazard Ratio auf eine invasive Erkrankung oder den Tod der Patientin von 0,50. Das heißt, dass mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat das Risiko für ein Rezidiv oder den Tod halbiert werden kann. Zudem entwickelten unter Kadcyla weniger Probandinnen Fernmetastasen als unter der alleinigen Trastuzumab-Gabe.
Kadcyla wurde speziell für die Behandlung von HER2-positiven Krebserkrankungen entwickelt. Es besteht aus dem Antikörper Trastuzumab und dem hoch potenten Zytostatikum DM1, die über einen systemisch stabilen Linker miteinander verbunden sind. Kadcyla bindet gezielt an den HER2-Rezeptor und blockiert dadurch intrazelluläre Signalwege, die die Proliferation und das Überleben von Tumorzellen vermitteln. Gleichzeitig markiert der Antikörper die Tumorzellen für die Zerstörung durch das körpereigene Immunsystem. Die gezielte Freisetzung des Zytostatikums DM1 am Wirkort wird erst nach Internalisierung des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats in die Krebszelle ermöglicht.
Dualer Wirkmechanismus: In dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab-Emtansin ist Trastuzumab über einen Linker an den Mitosehemmstoff DM1 gekoppelt. Foto: Roche