Studiengang Pharmazie rückt in Sicht |
Ev Tebroke |
13.06.2024 12:10 Uhr |
Neue Pläne für die BTU Cottbus: Womöglich kann man hier künftig auch Pharmazie studieren. Derzeit arbeitet eine länderübergreifende Fachgruppe an einem Konzept zur Umsetzung eines Studiengangs Pharmazie. / Foto: IMAGO/Andreas Franke
Seit mehr als zwölf Jahren steht das Thema auf der Agenda der Apothekerkammer Brandenburg: Die Etablierung eines Studiengangs Pharmazie im eigenen Bundesland. Brandenburg ist neben Bremen das einzige Land, das nicht selbst vor Ort Pharmazeutinnen und Pharmazeuten ausbilden kann – angesichts des sowieso schon dramatischen Nachwuchsmangels in den Apotheken ein zusätzliches Manko. Denn die jungen Menschen, die zwecks Pharmaziestudium zwangsweise in andere Bundesländer ausweichen, kehren häufig nach dem Studium nicht zurück nach Brandenburg. Mit Blick auf die Gesundheitsregion Lausitz war immer wieder über einen möglichen Studiengang Pharmazie an der BTU Cottbus diskutiert worden. Ärzte-, Zahnärzte- und Apothekerschaft warben für eine »Hochschule der Heilberufe«. Doch bislang ohne Erfolg.
Es ist eines der großen Herzensthemen von Kammerpräsident Dobbert: Seit Jahren kämpft er darum, dass auch in Brandenburg die Möglichkeit geschaffen wird, Pharmazie zu studieren. Immer wieder wurde die Kammer vertröstet, zuletzt hatte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) dem Ansinnen erneut eine Absage erteilt: »Dass es in der Lausitz keinen Pharmazie-Studiengang geben wird, ist final.«
Doch jetzt sieht es anders aus, wie Dobbert im Rahmen der Delegiertenversammlung am 12. Juni in Potsdam mitteilte. Nun gibt es bereits eine länderübergreifende Fachgruppe, die sich um Details zur Umsetzung eines Studiengangs Pharmazie an der BTU Cottbus kümmert. Aber von Anfang an.
Ende April wurde das Vorhaben demnach per Pressemitteilung der Staatskanzlei verkündet. Darin hieß es: »Um dem Apothekenmangel zu begegnen, prüfen beide Landesregierungen den Aufbau eines neuen Pharmaziestudiengangs an der BTU Cottbus-Senftenberg. Damit intensivieren beide Länder ihre Maßnahmen zur Ausbildung und zum Verbleib qualifizierter Fachkräfte in der Gesundheitsregion Lausitz.«
Eine länderübergreifende Facharbeitsgruppe werde bis zum Sommer ein Konzept erarbeiten, auf dessen Basis über die Möglichkeiten der Umsetzung und Finanzierung entschieden werden kann. Es solle zudem eine Zeitschiene für die Umsetzung enthalten. »Mit dem Konzept sollen Möglichkeiten dargelegt werden, wie Landeskinder eine gute Ausbildungschance erhalten und wie eine signifikanter Anteil der Absolventinnen und Absolventen in der länderübergreifenden Region gehalten werden kann«, hieß es.