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Weiterbildung

Streitthema Homöopathie

Über den Antrag, die Zusatzbezeichnung »Naturheilverfahren und Homöopathie« der Musterweiterbildungsordnung in »Phytopharmazie und Naturheilkunde« umzubenennen, wurde beim Deutschen Apothekertag nicht abgestimmt. Dennoch bot das Thema Homöopathie reichlich Diskussionsstoff.
PZ
16.09.2022  16:00 Uhr

Die Apothekerkammer Berlin begründet ihren Antrag damit, dass die Bundes- und Landesapothekerkammern maßgeblich für die wissenschaftliche Qualität der Berufsausübung der Kammermitglieder zuständig sind. Der Titel »Apotheker für Naturheilverfahren und Homöopathie« suggeriere, dass die Homöopathie evidenzbasiert sei. Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer, räumte ein: »Mir ist bewusst, dass Homöopathie nach wie vor ein Reizthema ist. Dennoch müssen wir interessierten Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit geben, sich über dieses Thema fundiert zu informieren.«

Im Auditorium wurde die Frage laut, ob die geforderte Namensänderung der Weiterbildung eine reine Formalie sei oder damit auch inhaltliche Änderungen verbunden seien. Benkert versicherte, dass es mehr als eine Namensänderung geben werde. Dies sollte in den zuständigen Gremien weiter besprochen werden. Eine mögliche Lösung sei, zukünftig nur Fortbildungen zur Homöopathie, jedoch keine Weiterbildung mehr anzubieten. Dr. Christian Fehske von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe konstatierte: »Die Homöopathie soll nicht mit Phytopharmazie gleichgestellt werden.«

Auf der heutigen Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker wurde das Thema nicht weiter ausgeführt. Die Mehrheit stimmte einem Geschäftsordnungsantrag auf Übergang zum nächsten Antrag zu.

 

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