Starthilfe der ABDA heiß begehrt |
Carolin Lang |
24.03.2023 12:30 Uhr |
Ziel des ABDA-Projektes ist nicht nur, einzelne Apotheken beim Start mit den pharmazeutischen Dienstleistungen zu unterstützen, sondern auch, die Dienstleistungen deutschlandweit voranzubringen. / Foto: Getty Images/alvarez
Bis zum 20. Februar konnten sich interessierte Apothekenteams für das ABDA-Projekt bewerben. Aus fast allen Kammerbezirken seien der Standesvertretung zufolge Bewerbungen eingegangen, nun stehen die 25 ausgelosten Gewinner-Apotheken fest. Ab April werden sie über einen Zeitraum von anderthalb Jahren individuell von ABDA-Mitarbeitenden bei der Implementierung der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) unterstützt. Voraussetzung für die Bewerbung war, dass die jeweilige Apotheke die fünf Dienstleistungen noch gar nicht oder nur vereinzelt abgerechnet hat.
Im Rahmen des Projektes wird ein Apotheker, eine Apothekerin beziehungsweise ein oder eine PTA der Apotheke zum/zur »Manager/Managerin pharmazeutische Dienstleistungen« (pDL-Manager/pDL-Managerin) fortgebildet. Diese Person dient dann als Ansprechpartner für die ABDA und ist für die Organisation und Koordinierung der pDL innerhalb der Apotheke verantwortlich. Das Projekt startet am 30. März mit einer Auftaktveranstaltung. Ab April beginnt die pDL-Manager-Fortbildung.
Ziel des Projektes ist nicht nur, die 25 Apotheken beim Start mit den pharmazeutischen Dienstleistungen zu unterstützen, sondern auch die Implementierung der Dienstleistungen in Apotheken deutschlandweit voranzubringen. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen genutzt werden, um etwa Schulungsmaterialien und Arbeitshilfen der ABDA zu überarbeiten beziehungsweise zu erweitern und neue Methoden zur Unterstützung der Implementierung abzuleiten und zu entwickeln. Letztlich soll das Projekt also bundesweit die Apotheken bei der Etablierung der pharmazeutischen Dienstleistungen unterstützen.
Eine der 25 Gewinner-Apotheken ist die Apotheke am Bahnhof in Bad Ems, Rheinland-Pfalz. Die Freude über die Auslosung im Apothekenteam sei groß, sagte Apothekeninhaberin Annkathrin Fischer gegenüber der PZ. Bisher habe es vor allem am Zeit- und Personalmangel gelegen, dass die Apotheke die Dienstleistungen noch nicht in den Alltag implementiert habe, machte die Apothekerin deutlich. Durch die Teilnahme am ABDA-Projekt soll sich das jetzt ändern: »Ich erhoffe mir, dass mir jemand zeigt, wie ich die Dienstleistungen in der Apotheke so umsetzen kann, dass ich sie als Regelleistung anbieten kann«, sagte Fischer. Sie wolle einen strukturierten und möglichst zeitsparenden Arbeitsablauf erarbeiten.
Von der Implementierung der pharmazeutischen Dienstleistung erhofft sich die Apothekerin zudem vor allem mehr Spaß und Freude an der Arbeit. Pharmazeutische Tätigkeiten wie diese seien der Grund gewesen, warum sie sich vor etwa zwanzig Jahren dazu entschieden habe, in der Apotheke arbeiten zu wollen. Zudem seien die Dienstleistungen »ein Instrument, um die Kunden an die Apotheke vor Ort zu binden« und ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS).
Für die Apothekerschaft sieht sie darin die Chance, sich eine »selbstbewusste Positionierung« zu erlauben, sich gegenüber dem Versandhandel abzugrenzen und letztlich »überhaupt noch zu überleben«, so die Apothekerin.