Stabile Lieferketten kosten Geld |
Jennifer Evans |
23.04.2021 12:00 Uhr |
Man beobachte, ob »der Markt sich selbst reguliert oder der Gesetzgeber eingreifen muss«, so Hennrich. Zwar gibt es seinen Angaben zufolge in Sachen Lieferengpass-Problematik »einen breiten Konsens aller Parteien« und es existieren bereits »viele Ideen«, welche Aufgaben die Politik, die Akteure sowie Deutschland beziehungsweise Europa übernehmen könnten. Dabei meint er etwa die Autonomie zu stärken, indem Hersteller ihre Kapazitäten ausbauen, um im Notfall besser reagieren zu können. Aber eine mögliche gesetzliche Regelung sieht Hennrich erst auf dem Programm der nächsten Legislaturperiode. Gegen den generellen Vorwurf, die Politik bekomme das Problem brüchiger Versorgungsketten nicht in den Griff, wehrte er sich gestern entschieden: »Die Politik kann und wird es lösen«, versprach er. Klar ist für den Arzneimittelexperten aber auch: Die Kriterien für mehr Liefersicherheit müssen in die Verträge, die Rahmenbedingungen gibt der Gesetzgeber vor.
Grundsätzlich sprach sich auch Schulz-Asche für eine gesamteuropäische Strategie aus. Allerdings hält sie es für keinen guten Schachzug, andere Länder völlig außen vor zu lassen. »Wir sollten die Arzneimittelproduktion gut auf der ganzen Welt verteilen«, hob sie hervor. Außerdem bekräftigte die Grünen-Politikerin noch einmal, dass Rabattverträge in ihren Augen keine Schuld an der Situation tragen. Sie macht hingegen die »Engpässe in der Produktion« verantwortlich für die Lage.
Den vollständigen Frühlingstalk von Pro Generika zum Thema »Härtetest Corona - Brauchen wir neue Lieferketten für Arzneimittel?« können Sie hier anschauen.
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