Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Überreaktion des Immunsystems

Spike-Protein als Superantigen

Ein Teil des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 könnte als eine Art Superantigen fungieren und eine Überreaktion des Immunsystems provozieren. Er weist starke strukturelle Ähnlichkeit mit einem bekannten bakteriellen Superantigen auf. Das berichten US-amerikanische Forscher im Fachjournal »PNAS«.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 01.10.2020  18:00 Uhr

Bei Patienten mit schwerem Verlauf von Covid-19 wird zum Teil ein hyperinflammatorisches Syndrom beobachtet, das einem toxischen Schocksyndrom ähnelt. Dieses wird häufig durch ein Superantigen eines Erregers ausgelöst, das die adaptive Immunantwort, vor allem T-Zellen, exzessiv stimuliert. T-Zellen sind ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und dienen der Erregerabwehr. Werden die Zellen zu stark aktiviert – etwa durch Superantigene –, können sie große Mengen an proinflammatorischen Zytokinen freisetzen und einen sogenannten Zytokinsturm auslösen.

Um zu untersuchen, ob auch SARS-CoV-2 ein solches Superantigen aufweist, haben Forscher um Professor Dr. Mary Hongying Cheng von der University of Pittsburgh School of Medicine die Interaktion zwischen dem Spike-Protein des Virus und humanen T-Zell-Rezeptoren mithilfe eines Computermodells analysiert. Die Analyse zeigte, dass eine Region des Spike-Proteins mit Superantigen-Eigenschaften mit T-Zellen interagiert.

Diese Region hat in Struktur und Aminosäuresequenz starke Ähnlichkeiten mit dem Staphylokokken-Enterotoxin B, einem bakteriellen Protein, das ein toxisches Schocksyndrom auslösen kann, berichten die Forscher im Fachjournal »PNAS«. Das vermeintliche SARS-CoV-2-Superantigen zeige eine hohe Affinität zu T-Zell-Rezeptoren (TCR) – ein erster Schritt zum Auslösen einer Hyperinflammation. Eine Analyse der TCR-Repertoires zeigte, dass Covid-19-Patienten mit einem schweren Verlauf eine TCR-Verschiebung aufweisen, dass also spezielle TCR das Repertoire dominieren, was auf einen Superantigen-Effekt hinweist.

Zusammengenommen zeigten die Daten, dass ein Teil des Spike-Proteins als Superantigen agieren könne und sowohl den bei einigen Erwachsenen beobachteten Zytokinsturm als auch das bei Kindern neu identifizierte Multisystem Inflammatorisches Syndrom (MIS-C) auslösen könne, heißt es in der Publikation. Das habe Implikationen für die Entwicklung von Therapien. So könnten Wirkstoffe bei MIS-C hilfreich sein, die auch gegen das toxische Syndrom eingesetzt werden, vor allem intravenöse Immunglobuline und Steroide. Außerdem infrage komme der mTOR-Inhibitor Rapamycin (Sirolimus), der bei Covid-19 bereits getestet wird.

Das Superantigen-ähnliche Motiv sei in anderen Coronaviren nicht vorhanden, was das besondere Potenzial von SARS-CoV-2 erkläre, Zytokinsturm und MIS-C auszulösen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa