SPD-Ministerin erteilt Brandenburger Apothekern Absage |
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle findet, dass ein Pharmazie-Studiengang an der BTU Cottbus nicht finanzierbar wäre. / Foto: imago images/Martin Müller
Im Gegensatz zu fast allen anderen Bundesländern gibt es in Brandenburg keinen eigenen Pharmazie-Studiengang. Die nächstgelegenen Ausbildungsorte für Pharmazie-interessierte junge Menschen sind unter anderem Greifswald, Berlin oder Halle. Die Landesapothekerkammer möchte das seit Jahren ändern und steht in Kontakt mit der Politik. Doch bislang sind die zahlreichen Gespräche, Treffen, Podiumsdiskussion zu diesem Thema ohne Erfolg geblieben: Weder die aktuelle rot-schwarz-grüne Landesregierung noch die rot-rote Landesregierung sind in diesem Punkt auf die Apotheker zugekommen. Die Kammer befürchtet schon seit Jahren langfristige, negative Auswirkungen auf die Versorgung: Gebe es keinen Studiengang vor Ort mit dem sogenannten »Klebeeffekt«, würden die jungen Menschen oftmals an ihrem gewählten Studienort bleiben und nicht zurück in die Heimat kommen, um dort in der Apotheke zu arbeiten, so die Argumentation der Kammer.
Zuletzt gab es allerdings ein kleines Licht am Ende des Tunnels: Die Brandenburgisch Technische Universität Cottbus (BTU) hatte den Apothekern signalisiert, dass sie sich einen solchen neuen Studiengang durchaus vorstellen könnte. BTU-Präsidentin Gesine Grande hatte den Apothekern sogar ein Konzept für einen Pharmazie-Studiengang vorgestellt. Doch auch diesmal gibt es einen Korb aus der Politik: In einem Interview mit der »Lausitzer Rundschau« wies die derzeitige Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) darauf hin, dass geplant sei, die BTU in ein staatliches Uni-Klinikum zu verwandeln. Schüle fügte hinzu: »Die Überlegungen für einen Pharmazie-Studiengang stammen aus einer Zeit, als niemand von einem Uni-Klinikum in Cottbus auch nur zu träumen wagte. (…) An keiner anderen vergleichbaren Uni in Deutschland tut sich gegenwärtig so viel wie an der BTU. Zusätzlich eine Pharmazie aufzubauen, wäre weder finanzierbar gewesen noch hätte es in das Profil gepasst.«