Spahn verteidigt europäischen Weg bei Impfstoffversorgung |
Christina Hohmann-Jeddi |
30.12.2020 17:45 Uhr |
Trotz der Anfangsschwierigkeiten wünscht sich Spahn »ein bisschen mehr Zuversicht«. Aus Gesprächen mit Kollegen kleinerer EU-Mitgliedstaaten wisse er, dass dort diskutiert würde, dass sie ohne die EU keinen Impfstoff hätten. Der Minister verteidigte in diesem Zusammenhang den eingeschlagenen europäischen Weg der Impfstoffbeschaffung. Die EU sei auch gegründet worden, um Probleme gemeinschaftlich zu lösen und nicht nationale Interessen voranzustellen. Die Deutschen hätten das Glück, in einem bevölkerungsreichen und wirtschaftlich starken Land zu leben. Hier kämen pharmazeutische Innovationen wie neue Krebsmedikamente grundsätzlich rasch auf den Markt. Bis diese in kleineren Ländern wie Kroatien oder Bulgarien in der Versorgung ankämen, dauere es zum Teil Jahre. Das sei vielen Deutschen nicht bewusst. »Bei einem Impfstoff in dieser Pandemie ist eine solche Situation nicht zu akzeptieren«, sagte Spahn. »Deswegen gehen wir europäisch gemeinsam.«
Wenn man die Situation weltweit betrachte, stelle man fest, dass außerhalb der EU weniger als zehn Länder überhaupt schon in größerem Maß gegen Covid-19 impfen könnten. »Vermutlich wird es einige Länder geben, die in einem halben Jahr noch keinen Impfstoff gesehen haben«, so Spahn. Mit 1,3 Millionen Dosen bis Jahresende könne man in Deutschland daher zufrieden sein. Grundsätzlich würden alle Verantwortlichen jeden Tag alles dafür tun, soviel Impfstoff in Deutschland zur Verfügung zu haben, wie möglich.