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Maskenaffäre

Spahn-Aussage belastet Nüßlein

Fraktionsmitarbeiterin in Mailverkehr einbezogen

Fraktionsmitarbeiterin in Mailverkehr einbezogen

Zudem berichtet das Rechercheteam von E-Mail-Korrespondenzen zwischen Minister, seinem Ministerium und dem Abgeordneten und damaligen Vize-Fraktionschef. In einer der Mails soll Nüßlein auch eine Mitarbeiterin der Fraktion mit einbezogen haben, was laut Spahns Aussage nahelege, dass Nüßlein »sich in diesem Fall als Vize-Fraktionschef im Ministerium gemeldet habe«, wie die SZ schreibt. Zumindest soll dies laut Spahn im Ministerium so aufgefasst worden sein. Spahn selbst sagte demnach, er sei »fassungslos« gewesen, als die Vorwürfe gegen Nüßlein ans Licht gekommen seien. Nüßleins Anrufe wegen der Bezahlung für die Lieferfirma habe er nicht als ungewöhnlich empfunden, da viele Unternehmen damals versucht hätten, Geldstreitigkeiten über die politische Schiene zu klären, zitiert ihn die SZ. Er wäre demnach »aber nie auf die Idee gekommen, dass Nüßlein selbst profitiert haben könnte«.

Nüßlein bestreitet derweil, dass sein Einsatz für den Maskendeal mit seinem Bundestagsmandat – das er inzwischen niedergelegt hat – zusammenhing. Kurz nachdem bekannt wurde, dass Spahn als Zeuge ausgesagt hatte, erklärten Nüßleins Anwälte Mitte Juni: »Im Deutschen Bundestag fand zu all dem nichts statt«, wie der WDR jetzt zitiert. Spahn selbst hat wegen der Beschaffung von Corona-Schutzmasken Ärger. Er steht wegen teils teurer Maskendeals schon länger in der Kritik.

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