Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Inhalator-Devices
-
So klappt das Inhalieren

Es gibt eine Vielzahl von Inhalationsgeräten auf dem deutschen Markt. Sie lassen sich in die Hauptkategorien Dosieraerosol, Pulverinhalator und Vernebler zur Feuchtinhalation einteilen. Welche Vor- und Nachteile bieten die Gerätetypen und was ist bei ihrer Anwendung zu beachten?
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 12.12.2023  07:00 Uhr

Spacer als Inhalationshilfe

Ein Spacer erleichtert die Synchronisation zwischen der Sprühstoßauslösung und der Einatmung, wodurch mehr Wirkstoff in die Lunge gelangt. Zudem mindert er den Druck des Treibgases, sodass größere Teilchen bereits an der Spacerwand haften bleiben, statt sich im Mund- und Rachenraum abzusetzen. Auf diese Weise wird das Risiko für Rachenreizungen reduziert.

Bei der Nutzung wird das Mundstück des Dosieraerosols in den Spacer eingesteckt und über dessen Mundstück eingeatmet. Der eigentliche Inhaliervorgang läuft ab wie oben beschrieben. Besitzt der Spacer ein Ventil, muss er nach der Inhalation zum Ausatmen nicht abgesetzt werden. Nach der Benutzung ist die Inhalationshilfe zu reinigen.

Eigenschaften von Pulverinhalatoren

Pulverinhalatoren (Dry Powder Inhaler, DPI) arbeiten ohne Treibgas und sind deshalb umweltfreundlicher als DA. Bei ihnen wird das wirkstoffhaltige Pulver durch einen kräftigen Atemzug am Gerät vernebelt. Daher entfällt bei DPI eine Koordination der Einatmung mit dem Auslösen, allerdings müssen in der Regel Atemstromstärken von 30 bis 60 Litern pro Minute erreicht werden, damit genug Wirkstoff in die tiefen Lungenabschnitte gelangt. Aus diesem Grund sind DPI für Kinder, Senioren und bei schweren Asthmaanfällen weniger geeignet.

DPI lösen in der Regel weniger lokale Nebenwirkungen aus als DA, da sich durch die niedrigere Partikelgeschwindigkeit weniger Teilchen im Mund- und Rachenraum absetzen. Zudem weiten sich die Stimmbänder beim tiefen Atemzug reflektorisch. Dies reduziert Stimmveränderungen.

Anwendung von Pulverinhalatoren

Manche Modelle arbeiten mit Kapseln oder Aluminiumblistern, die vor der Inhalation in das Gerät eingelegt werden müssen. Bei anderen werden von einem Pulverdepot, das sich im Gerät befindet, einzelne Dosen abgetrennt. Bei der Anwendung eines DPI ist Folgendes zu beachten:

  • Vorbereitung: Die Schutzkappe des Geräts wird geöffnet. Falls erforderlich, wird eine Kapsel oder ein Blisterstreifen eingelegt und das Gerät wird geschlossen. Unmittelbar vor der Anwendung ist der Blister oder die Kapsel anzustechen, etwa durch das Drücken eines Durchstechdorns. Dieser muss anschließend in seine Ausgangsposition zurückgleiten.
  • Inhalation: Zunächst vollständig ausatmen, dann das  Mundstück mit den Lippen fest umschließen. Mit einem kräftigen Zug und leicht erhöhter Geschwindigkeit durch den Inhalator einatmen, ohne dabei durch die Nase zu atmen. Anschließend den Pulverinhalator absetzen und den Atem für fünf bis zehn Sekunden anhalten. Dann mit Lippenbremse oder über die Nase ausatmen.
  • Nachbereitung: Wenn möglich, ist nach der Inhalation zu prüfen, ob Kapsel oder Blister vollständig entleert wurden. Falls das nicht gelungen ist, kann die Restdosis durch einen erneuten Atemzug durch den Inhalator aufgenommen werden. Das Mundstück kann nach Bedarf mit einem trockenen Tuch gereinigt und die Schutzkappe wieder aufgesetzt werden. Wichtig: Nach der Inhalation den Mund ausspülen, essen, trinken oder Zähne putzen, um lokale Nebenwirkungen zu vermeiden.

Mehr von Avoxa