So geht gesunde Ernährung bei Diabetes |
Dass sich die Ernährung auch auf das Verhalten auswirken kann, zeigte Professor Dr. Sebastian Schmid vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck unter anderem an einer Studie, die in Gefängnissen durchgeführt wurde. Ein »artifizielles Setting«, aber trotzdem interessant, da die Teilnehmer durch die Anstaltskost weitgehend gleich mit Nährstoffen versorgt werden. In der Studie erhielten die Teilnehmer der Verumgruppe eine Mikronährstoff-Supplementation mit Vitaminen, Mineralstoffen und essenziellen Fettsäuren, die Kontrollgruppe ein Placebo. Bereits nach zwei Wochen waren in der Verumgruppe mehr als ein Drittel weniger aggressive Übergriffe zu verzeichnen (»The British Journal of Psychiatry« 2002, DOI: 10.1192/bjp.181.1.22). Die Studie wurde mit demselben Ergebnis in einem anderen Land wiederholt. Die Unterschiede zeigten sich auch, nachdem die Einflüsse von Alkohol- oder Drogenkonsum herausgerechnet wurden.
Und die Makronährstoffe? Sowohl von Low Fat als auch von Low Carb gebe es jeweils eine gesunde und eine ungesunde Variante, erläuterte Professor Dr. Stefan Lorkowski vom Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Es bringe nichts, die Gesamtmenge an Kohlenhydraten oder Fetten zu reduzieren, wenn gleichzeitig mehr einfache Kohlenhydrate, mehr tierisches Protein und mehr gesättigte Fette konsumiert würden. Die jeweils gesunde Variante bestehe aus mehr komplexen Kohlenhydraten, mehr pflanzlichem Protein und mehr ungesättigten Fetten. Dann sei es jedoch weitgehend unbedeutend, ob dabei Low Carb oder Low Fat praktiziert würde. Beide Vorlieben könnten und sollten in ihrer Vollwert-Variante durchgeführt werden. »Die Qualität der Makronährstoffe ist wichtiger als deren Relation«, betonte Lorkowski.