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Sind Tiere auch ein Corona-Risiko?

Das Coronavirus verbreitet sich ohne Schutz leicht unter Menschen. Aber was macht es bei Tieren? Und wie groß ist die Gefahr, dass gefährlichere Virusvarianten von ihnen zum Menschen zurückkehren?
dpa
06.07.2021  09:00 Uhr

Im Sommer sind in Deutschland die Corona-Zahlen lange Zeit gesunken. Doch die Sorge der Wissenschaft gilt nicht nur menschlichen Patienten, sondern auch solchen aus dem Tierreich. Drohen wir Menschen gefährdete Arten anzustecken? Verbreitet sich das Virus unbemerkt schon unter Mäusen? Kann es in Tieren mutieren und später in gefährlicherer Form wieder zum Menschen zurückkehren? Spätestens nach der Tötung von Millionen Nerzen aus der dänischen Pelztierzucht 2020 ist klar: Abwegig ist ein solches Szenario nicht. Experten mahnen dringend Vorsichtsmaßnahmen an.

»Leider respektiert dieses Virus Barrieren zwischen Arten nicht so gut wie die meisten anderen Krankheitserreger«, sagte der Mikrobiologe und Veterinärmediziner Dr. Fabian Leendertz vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Er ist in Ermittlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Corona-Ausbruch in China eingebunden. Ab August ist er Gründungsdirektor eines Helmholtz-Instituts in Greifswald für One Health, was wörtlich übersetzt bedeutet: eine Gesundheit. Es geht um die Schnittstelle von Mensch, Tier und Umwelt.

Wie der Wissenschaftler sagt, können sich mit den klassischen viralen Atemwegserkrankungen in der Regel höchstens engste Verwandte des Menschen im Tierreich anstecken, etwa Gorillas und Schimpansen. Bei SARS-CoV-2 hingegen seien bereits Übertragungen auf Nerze, Katzen und weitere Tierarten nachgewiesen. Das Spektrum an empfänglichen Arten sei damit größer als gewohnt. Und es verbreitert sich offenbar noch weiter: Im Labor konnten Mäuse mit einigen der neuen, als besorgniserregend eingestuften Varianten infiziert werden. Mit dem Virus vom Pandemiebeginn war das nicht möglich gewesen. Es ist denkbar, dass mittlerweile auch weitere Nagetiere infizierbar sind.

Trotz dieser Erkenntnisse und trotz Überlegungen zum Aufbau eines stichprobenartigen Wildtiermonitorings in der EU gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass in Wildtieren in Deutschland Ansteckungsketten laufen. Es wird nach Auskunft des Präsidenten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Professor Dr. Thomas Mettenleiter, jedoch bislang nicht gezielt untersucht, auch mangels Anhaltspunkten. Eine heimische Art wie der Marderhund etwa sei zwar für das Virus empfänglich. »Ich sehe aber zumindest im Moment nicht die Gefahr, dass sich dort ein Reservoir bildet, das dann gefährlich für den Menschen sein kann.«

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