Schwere Leberschäden unter Tocilizumab |
Kerstin A. Gräfe |
26.06.2019 11:38 Uhr |
In seltenen Fällen kann es unter Tocilizumab zu schweren Leberschädigungen kommen. / Foto: Stock Adobe/Adiano
Eine kumulative, umfassende Bewertung schwerwiegender Leberschäden, die unter RoActemra beobachtet wurden, umfasst weltweit acht Fälle mittelschwerer bis schwerer, durch Arzneimittel verursachte Leberschäden. Beobachtet wurden unter anderem akutes Leberversagen, Hepatitis und Gelbsucht. Zwei Fälle von akutem Leberversagen erforderten eine Lebertransplantation.
Die Häufigkeit einer schwerwiegenden Hepatotoxizität wird jedoch als selten angesehen und das Nutzen-Risiko-Profil von Tocilizumab in den zugelassenen Indikationen bleibt positiv, heißt es in dem Rote-Hand-Brief.
Patienten, die Anzeichen und Symptome einer Leberschädigung zeigen, sollten sofort an einen Arzt verwiesen werden. Bei Patienten mit rheumatologischen Indikationen sollten Leberwerte wie ALT beziehungsweise GPT sowie AST beziehungsweise GOT im ersten halben Jahr der Behandlung alle vier bis acht Wochen und anschließend alle zwölf Wochen kontrolliert werden. Vorsicht sei geboten, wenn ein Behandlungsbeginn bei Patienten mit ALT oder AST oberhalb des 1,5-fachen des Normalwerts in Betracht gezogen wird.
Bei Leberwertveränderungen kann eine Dosisanpassung erforderlich sein. Die diesbezüglich in der Fachinformation angegebenen Empfehlungen bleiben unverändert.
Die im Rote-Hand-Brief genannten Änderungen gelten nicht für die Indikation zur Behandlung des Zytokin-Release-Syndroms.