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Schützt Vitamin D vor Corona?

Viele glauben und hoffen, sich mit Vitamin D vor einer SARS-CoV-2-Infektion oder der Covid-19-Erkrankung schützen zu können. Die Evidenzlage ist jedoch mau.
dpa
09.02.2021  11:06 Uhr

Im Internet machen Empfehlungen für die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Runde – in der Hoffnung, eine Infektion mit dem Coronavirus oder ein schwerer Verlauf einer Covid-19-Erkrankung damit verhindern zu können. Appelle kursieren, die Bevölkerung mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Als Beleg für die Notwendigkeit werden Beobachtungen aus Kliniken in mehreren Ländern angeführt. Eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und einem erhöhten Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion oder einen schweren Covid-19-Verlauf ist jedoch bislang nicht eindeutig nachgewiesen.

Beobachtungsstudien in europäischen und US-Krankenhäusern haben ergeben, dass bei Covid-19-Patienten häufiger ein Vitamin-D-Mangel festgestellt wird als in Kontrollgruppen. Es wurde auch berichtet, dass Menschen mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel tendenziell häufiger an der Erkrankung sterben als andere. Am Reina-Sofia-Krankenhaus in Madrid wurde versucht, der Sache auf den Grund zu gehen: 50 Covid-19-Patienten wurde Vitamin D verabreicht, nur einer von ihnen landete auf der Intensivstation. Aus einer Kontrollgruppe mit 26 Patienten, die keine Vitamin-D-Präparate bekamen, musste dagegen die Hälfte intensivmedizinisch behandelt werden, zwei von ihnen starben.

Die spanische Studie geriet jedoch schnell in die Kritik. Bei genauerem Hinsehen wurde deutlich, dass in der zweiten Gruppe – den Patienten ohne Vitamin-Gabe – mehr Vorerkrankungen etwa mit Bluthochdruck und Diabetes registriert waren und damit auch mehr Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf. «Wenn man die (relativ) Gesunden in die Vitamin-D-Gruppe packt und die (relativ) Kranken in die Kontrollgruppe, dann ist vorher klar, was herauskommt», moniert etwa Professor Dr. Martin Smollich, Pharmakologe und Professor am Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Lübeck.

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