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Durchbruchinfektionen

Schützt die Impfung vor Long Covid?

Bekanntlich bietet die Covid-19-Impfung zwar einen guten Schutz vor schweren Verläufen, aber nicht zwangsläufig vor Infektionen mit SARS-CoV-2. Was bedeutet das mit Blick auf das Risiko für Long Covid? Forscher suchen noch nach Antworten.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 02.12.2021  07:00 Uhr

Schutzwirkung niedriger als erwartet

So viel zur Theorie. Dass die Impfung in der Praxis aber wohl nur einen partiellen Schutz vor Long Covid bietet, zeigen verschiedene Studien. So ergab eine Umfrage in einer entsprechenden Facebook-Gruppe, dass von 1949 Teilnehmern, die laut Eigenaussage vollständig geimpft waren, 44 eine symptomatische Durchbruchinfektion erlitten, von denen wiederum 24 Long-Covid-Symptome zurückbehielten (»MedRxiv«, DOI: 10.1101/2021.07.23.21261030). Hieraus eine Schutzwirkung vor Long Covid von lediglich 45 Prozent abzuleiten, ist aber wissenschaftlich nicht haltbar, da die Studie noch nicht das Peer-Review-Verfahren durchlaufen hat und zudem die Stichprobe der Teilnehmer nicht repräsentativ ist.

Der Malus einer nicht repräsentativen Stichprobe – in diesem Fall zu klein – haftet auch einer Studie an, die im Oktober im Fachjournal »New England Journal of Medicine« erschien (DOI: 10.1056/NEJMoa2109072). Israelische Forscher berichteten hier von 39 Durchbruchinfektionen bei 1497 vollständig geimpften Beschäftigten im Gesundheitswesen, von denen sieben (19 Prozent) sechs Wochen nach der Infektion immer noch über Symptome klagten.

Ergebnisse einer deutlich größeren Kohorte konnten die Autoren einer im September im Fachjournal »The Lancet Infectious Diseases« erschienenen Arbeit berücksichtigen, nämlich 1,2 Millionen Nutzer der unter anderem vom Londoner King’s College entwickelten Covid-Symptom-Study-App (DOI: 10.1016/S1473-3099(21)00460-6). Demnach senkte eine vollständige Impfung mit zwei Dosen das Risiko für Long Covid bei Personen mit Durchbruchinfektionen um etwa die Hälfte. Einschränkungen der Aussagekraft sind allerdings auch hier gegeben, unter anderem ein überdurchschnittlich hoher Frauenanteil bei den Teilnehmern und – aus deutscher Sicht – ein hoher Anteil des Astra-Zeneca-Impfstoffs Vaxzevria® unter den eingesetzten Vakzinen. Dieser Impfstoff wurde in Deutschland bekanntlich sehr viel zurückhaltender angenommen als in Großbritannien.

Weitere Studien deuten in dieselbe Richtung: Eine Reduzierung des Risikos für Long Covid um bestenfalls die Hälfte bei geimpften Infizierten. Professor Dr. Akiko Iwasaki, Immunologin an der Yale University, zeigte sich gegenüber »Nature News« enttäuscht: »Ehrlicherweise hatte ich gedacht, dass die Impfung deutlich besser vor Long Covid schützt.« Möglicherweise sei die Ausbreitung der Delta-Variante von SARS-CoV-2, die schneller repliziert als das Ursprungsvirus und daher mit einer höheren Viruslast einhergeht, dafür verantwortlich.

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