Schmieren gegen den Schmerz |
Für Patienten, die zusätzlich Herz-Kreislauf- beziehungsweise gastrointestinale Risikofaktoren aufweisen, könnte die Gabe von Chondroitin und Glucosamin (meist als Sulfatsalze) eine längerfristige Alternative bieten. Beide Substanzen werden den – neudeutsch – SADOA (Slow Acting Drugs in Osteoarthritis) zugeordnet. Beide sind physiologische Bestandteile der Knorpelsubstanz. Ihre Wirksamkeit ist zwar bislang nicht zweifelsfrei belegt, auch wenn die Wissenschaftler der Cochrane Collaboration in einem Review mit über 9000 Kniearthrose-Teilnehmern für die Chondroitin-Monotherapie und vor allem für die Kombination mit Glucosamin unter dem Strich ein positives Fazit zogen, was Schmerzreduktion, Verbesserung der Funktionalität und eine verlangsamte Gelenkspaltverschmälerung angeht. Zahlreiche Mono- und Kombinationspräparate sind als Nahrungsergänzungsmittel im Handel (wie Orthomol® arthroplus). Einige Glucosamin-haltige Präparate sind als Arzneimittel zugelassen (wie dona®, Voltaflex®).
Einige Patienten bevorzugen auch pflanzliche Alternativen. Gut, dass verschiedene Untersuchungen der vergangenen Jahre den Kenntnisstand über die Wirkweise von traditionellen Arzneipflanzen erheblich erweitern konnten. So können heute Topika mit Pflanzenextrakten etwa aus Arnika (wie Doc® Arnika Creme, Arnika-Salbe Weleda®) oder Beinwell als Alternative zu topischen NSAR sowohl bei stumpfen Sportverletzungen als auch bei Gelenkerkrankungen und Muskelschmerzen gesehen werden.
Klinische Studien belegen sowohl für eine Salbe mit Pyrrolizidin-freiem Beinwellkonzentrat aus Blüten und Blättern (wie Traumaplant® Schmerzcreme) als auch mit Pyrrolizidin-freiem Beinwellwurzelfluidextrakt (wie Kytta® Schmerzsalbe) eine abschwellende, antiinflammatorische und analgetische Wirksamkeit. Und die war gemäß einer Studie mit Erwachsenen, die sich eine unkomplizierte Sprunggelenksverletzung zugezogen hatten, mit der von Diclofenac-Gel vergleichbar. Traumaplant ist die einzige halbfeste Zubereitung zur Behandlung von stumpfen Sportverletzungen, die auch auf begleitende Schürfwunden aufgetragen werden darf.
Sportmediziner vertrauen alternativ auf homöopathische Komplexmittel, etwa die fixe Kombination aus pflanzlichen und mineralischen Extrakten (wie Traumeel® Salbe, Injektion und Tabletten). Anwendungsbeobachtungen dokumentieren die Wirksamkeit dieses Homöopathikums, so etwa im Vergleich zu NSAR-haltigen Topika.
Damit die Resorption interstitiell eingelagerter Zelltrümmer, also solcher in den Zellzwischenräumen, beschleunigt wird und sich Hämatome und Ödeme schneller auflösen, können hoch dosierte Heparin-haltige Externa (wie Exhirud® Heparin Salbe, Venalitan® Salbe) aufgetragen werden. Als Gelformulierung (wie Vetren® Gel) wirken sie zudem kühlend.