Schmerzmittel nicht übergebrauchen |
Laut der DGN wirken herkömmliche, frei verkäufliche Kopfschmerzmittel zwar »relativ gut« bei Covid-19-assoziierten Kopfschmerzen, seien aber aus zwei Gründen problematisch: Da SARS-CoV-2 die Nieren angreifen könne, sei bei nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) Vorsicht geboten, da diese Präparate bei längerer Einnahme in seltenen Fällen die Nieren schädigen könnten. Zudem bestehe die Gefahr, dass tägliche Kopfschmerzen über einen längeren Zeitraum zur täglichen Einnahme von Schmerztabletten führten und so einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz (Medication Overuse Headache, MOH) auslösten.
»Menschen mit Wochen oder gar Monate andauernden Kopfschmerzen nach Covid-19 sollten daher sparsam mit Kopfschmerztabletten umgehen, um nicht in das ›Hamsterrad‹ des medikamenteninduzierten Kopfschmerzes zu geraten«, rät Professor Dr. Peter Berlit, DGN-Generalsekretär. »Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber es lohnt ich in jedem Fall, auch nicht medikamentöse Strategien auszuprobieren. Das Portfolio reicht von Bewegung an der frischen Luft über Entspannungstechniken und Stressreduktion.« In schweren Fällen solle ein auf Kopfschmerzen spezialisierter Neurologe aufgesucht werden.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.