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Kopfschmerz nach Covid-19

Schmerzmittel nicht übergebrauchen

Manche Menschen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren, leiden danach unter täglich auftretendem, andauernden Kopfschmerz (NDPH). Bei ihnen besteht die Gefahr, dass sie Schmerzmittel zu häufig anwenden, warnt aktuell die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN).
PZ
28.07.2022  16:00 Uhr

Kopfschmerzen sind ein häufiges Begleitsymptom systemischer Viruserkrankungen; das gilt auch für SARS-CoV-2. In der Regel nehmen diese Kopfschmerzen im Verlauf des Genesungsprozesses wieder ab und verschwinden letztlich mit dem Infekt. Bei Covid-19 ist das jedoch häufig nicht der Fall, wie die DGN aktuell mit Verweis auf eine im Fachjournal »Headache« publizierte Übersichtsarbeit mitteilt (DOI: 10.1111/head.14319). Demnach persistieren Kopfschmerzen bei bis zu 45 Prozent der Menschen nach akutem Covid-19.

In einem systematischen Review, das in der Arbeit zitiert wird, litten 60 Tage nach der akuten Viruserkrankung noch 16,5 Prozent der Patienten an Kopfschmerzen, 90 Tage später noch 10,6 Prozent und nach einem halben Jahr noch 8,4 Prozent. »Angesichts der hohen Infektionszahlen und mittlerweile mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland, die sich bisher mit SARS-CoV-2 infiziert haben, ist die absolute Zahl der Menschen, deren Leben durch Kopfschmerzen infolge von Covid-19 längerfristig beeinträchtigt ist, sehr hoch«, erklärt Professor Dr. Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der DGN.

Covid-19 als Trigger für NDPH

Der individuelle Leidensdruck sei enorm, führt die DNG weiter aus und verweist auf eine weitere Publikation, in der 61 Prozent der Probanden mit Kopfschmerzen im Zuge von Long- oder Post-Covid täglich Kopfschmerzen gehabt hätten. »Offensichtlich ist SARS-CoV-2 ein Trigger für sogenannte neue täglich auftretende, andauernde Kopfschmerzen (new daily persistent headache, NDPH), ein Phänomen, das wir bisher vor allem von Viren der Herpesfamilie kennen«, erklärt Diener weiter. Risikofaktoren für NDPH als Covid-19-Folge scheinen laut der DGN weibliches Geschlecht, Kopfschmerzen als erstes Covid-19-Symptom, ein eher schlechtes Ansprechen auf Schmerzmedikation und vorbestehende Kopfschmerzkrankheiten zu sein.

Es sei davon auszugehen, dass Covid-19 dabei nicht vorbestehende Kopfschmerzerkrankungen verschlimmert, sondern neu auslöst: In Studien hätten 47 bis 80 Prozent der Patienten mit vorbestehenden Kopfschmerzerkrankungen angegeben, dass sich die Covid-19-assoziierten Kopfschmerzen von den bisherigen unterschieden. Sie seien häufig als beidseitig und dumpf-drückend beschrieben worden und bei einem Teil der Betroffenen auch von Geräusch- oder Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit und Erbrechen begleitet gewesen, was ansonsten nur von der Migräne bekannt sei.

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