Sächsische Apotheker bekommen ab nächster Woche Impfangebot |
Zuletzt gab es immer wieder Forderungen nach einer flexibleren Auslegung der Impfreihenfolge. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) forderte am gestrigen Donnerstag in München, dass der Bund die Impfverordnung anpassen solle, teilte das Staatsministerium für Gesundheit in einer Pressemitteilung mit. Da Bayern im Rahmen von Modellprojekten die Einbindung der Betriebsärzte in die Impfungen plant, müssten in den Betrieben starre Priorisierungen aufgelöst werden. Ziel sei es, dass »die Belegschaften der Unternehmen einen unkomplizierten Zugang zum Impfangebot erhalten«. Zudem forderte Holetschek, dass auch Privat- und Betriebsärzte künftig in die Impf-Regelversorgung übergehen sollen. Damit sollten sie über das »bewährte System« des pharmazeutischen Großhandels und der Apotheken in der Impfverordnung bald bedacht werden, so der Minister.
Vor allem Über-60-Jährige, die eigentlich zur dritten Gruppe gehören, haben in den vergangenen Tagen vielerorts verstärkt ein Impfangebot erhalten. Dies ist aber vor allem mit der Verfügbarkeit und neuesten Altersempfehlung des Vektorimpfstoffs von Astra-Zeneca zu erklären. In Baden-Württemberg sollen alle Über-60-Jährige laut einer Pressemitteilung des Sozialministeriums in Stuttgart beispielsweise ab dem 19. April einen Impftermin ausmachen können.
Gegen ein Ende der Impfpriorisierungen hat sich der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, ausgesprochen. Am Freitag sagte er der »Rheinischen Post«, dass diese Diskussion jetzt keinem nützen würde. Mit begrenzten Impfstoffmengen müssen möglichst Menschen mit hohem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe geschützt werden. »Damit schützen wir doch auch unsere Intensivstationen«, erklärte er. Die sogenannte dritte Welle könne durch eine Aufhebung der Reihenfolge auch nicht wesentlich beeinflusst werden, so Mertens. »Dazu hätte man viel früher viel mehr Impfstoff haben müssen.«
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