Rx-Cannabis wohl auch zum Kiffen auf Rezept missbraucht |
Annette Rößler |
06.07.2022 14:52 Uhr |
Ungeachtet all dieser Einschränkungen lassen sich die Ergebnisse der Begleiterhebung wie folgt zusammenfassen:
Chronische Schmerzen sind laut der Begleiterhebung die häufigste Indikation für Cannabisarzneien. / Foto: Adobe Stock/pololia
Chronische Schmerzen sind somit laut BfArM die zentrale Indikation für die Verordnung von Cannabisarzneimitteln. Ein Beleg für die Wirksamkeit in dieser Indikation lässt sich aus der Begleiterhebung jedoch nicht ableiten, insbesondere weil der Placeboeffekt nicht eingeschätzt werden kann. Hierzu bräuchte es randomisierte, placebokontrollierte klinische Studien, wie kürzlich auch Schmerzmediziner betonten.
Das BfArM begrüßt es, dass klinische Studien mit Cannabisarzneimitteln zwischenzeitlich auch in Deutschland begonnen wurden, mahnt aber gleichzeitig an, dass dabei auch seltene Indikationen für die Cannabistherapie wie Tic-Störungen, Clusterkopfschmerzen und Migräne nicht aus dem Fokus geraten sollten.