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Schmerzatlas 2023

Rückenschmerzen auf Platz 1

Rückenschmerzen sind die mit Abstand häufigsten Schmerzen des Bewegungsapparates in Deutschland, gefolgt von Nacken-, Knie- und Schulterschmerzen. Das ergab der »Schmerzatlas 2023«.
Laura Rudolph
30.03.2023  15:00 Uhr

Für den Report befragte das Gesundheitsunternehmen Liebscher & Bracht 9322 Personen (77 Prozent Frauen, 23 Prozent Männer, 0,13 Prozent divers), die es per Newsletter zur freiwilligen Teilnahme aufgefordert hatte. Demnach litten im Jahr 2022 zwei von drei Befragten unter Rückenschmerzen. Weit dahinter teilen sich mit je 42 Prozent der Befragten Knie- und Nackenschmerzen den zweiten Platz, dicht gefolgt von Schulterschmerzen mit 39 Prozent. Etwa ein Viertel der Teilnehmer litt zudem im vergangen Jahr regelmäßig an Kopfschmerzen und Migräne.

Besonders auffällig sei, dass viele Befragte gleich mehrere Schmerzbereiche angaben, durchschnittlich in drei verschiedenen Körperregionen, so Liebscher & Bracht kürzlich in einer Pressemitteilung. Ein Grund dafür könnte sein, dass schmerzbegünstigende Faktoren wie Bewegungsmangel sich nicht nur lokal begrenzt, sondern auf alle besonders belasteten Bereiche des Bewegungsapparates auswirken. Unter den berufstätigen Befragten gaben insbesondere jene mit einem Bürojob beziehungsweise einer sitzenden Tätigkeit an, unter Schmerzen gelitten zu haben.

Der Schmerzatlas liefert zudem Hinweise darauf, welche Maßnahmen zur Schmerzreduktion ergriffen wurden: 79 Prozent gaben an, selbst Übungen gegen die Schmerzen durchzuführen. 64 Prozent wurden zudem durch einen Physiotherapeuten und 52 Prozent durch einen Arzt betreut. 39 Prozent der Befragten griffen regelmäßig zu Schmerzmitteln.

Da sich das Unternehmen Liebscher & Bracht, das den Schmerzatlas erstellt hat, der Schmerzprävention und -behandlung widmet, »stellt die Gruppe der Befragten weniger einen Bevölkerungsdurchschnitt dar als vielmehr eine repräsentative Gruppe Betroffener – unmittelbar, mittelbar oder zeitweise«, heißt es hierzu in dem Report. 85 Prozent der Teilnehmer waren älter als 50 Jahre und die Hälfte älter als 60 Jahre. 91 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten zwölf Monaten unter Schmerzen gelitten zu haben.

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