Regierung will Alltag Betroffener verbessern |
19.09.2018 16:52 Uhr |
In Deutschland leben derzeit 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Jährlich erkranken geschätzt 300.000 Menschen neu.
Zur Verbesserung der Situation gehörten eine gute Versorgung und ein verständnisvoller Umgang – in Praxen, aber etwa auch in Bürgerämtern oder Supermärkten. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) erläuterte, zu den Zielen gehöre unter anderem, eine bundesweit gleich gute Qualität örtlicher Anlaufstellen zu schaffen.
In Deutschland leben derzeit 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Jährlich erkranken geschätzt 300.000 Menschen neu. Bis 2050 wird auch angesichts der alternden Gesellschaft mit drei Millionen Betroffenen gerechnet. Die große Koalition will daher eine «Nationale Demenzstrategie» erarbeiten, die das Kabinett Anfang 2020 beschließen soll. In einer «Allianz für Menschen mit Demenz» von Bund und mehreren Verbänden wurden in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Projekte umgesetzt – etwa Forschungsvorhaben oder Schulungen im Umgang mit Erkrankten.
Giffey sagte: «Die Diagnose darf nicht dazu führen, dass Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen werden.» Spahn forderte, es dürfe kein Tabu mehr sein, über Demenz zu sprechen. Schulungen könnten dabei helfen, wie man möglichst selbstverständlich und ohne Vorwürfe damit umgeht, wenn zum Beispiel im Supermarkt ein Erkrankter nicht mehr genau weiß, was er kaufen will. Der Gesundheitsminister betonte: «Mein großer Traum ist es, dass wir es schaffen, Demenz als Krankheit zu besiegen, heilbar zu machen.» Dafür werde in Forschung investiert.
Noch bis diesen Sonntag wird unter dem Motto «Demenz – dabei und mittendrin» in Aktionen dafür geworben, dass Menschen mit Demenz Teil der Gesellschaft sind und einbezogen werden sollen. Botschafterin der «Woche der Demenz» ist Moderatorin und Buchautorin Bettina Tietjen. (dpa) Foto: Fotolia/Andrea Danti