Reform ist dringend, aber im Gesamtpaket |
Brigitte M. Gensthaler |
12.10.2018 12:24 Uhr |
PTA erfüllen anspruchsvolle, vielfältige Aufgaben. Dem müssen Berufsbild und Ausbildung entsprechen.
Die Apothekerkammer Nordrhein als Antragsteller sieht ihren Antrag als Stärkung der ABDA, sich intensiv in die Debatte zur notwendigen Reform des Berufsbildes und die Novellierung der PTA-Ausbildung einzubringen. Ziel sei die Sicherstellung zukunftsweisender, fachlich qualifizierter Ausbildungsinhalte inklusive einer modernen Ausbildungs- und Prüfungsordnung sowie eine kostenfreie Ausbildung.
Dem konnten die Delegierten nach einiger Debatte mit großer Mehrheit folgen. Diskutiert wurde aber über inhaltliche Vorschläge, die Ausbildung auf drei Jahre zu verlängern, die gegliedert werden sollte in zwei Schuljahre und ein Jahr Praktikum mit begleitendem Unterricht. Dies könne verbunden sein mit dem Erwerb der Fachhochschulreife. Ein einjähriges Praktikum in der Apotheke würde auch den Apothekern entgegenkommen, erfordere aber ein entsprechendes Entgelt, hieß es. Andere Delegierte warnten davor, das Abitur als Zugangsvoraussetzung zum PTA-Beruf zu verlangen oder eine Fachhochschulreife mit Ausbildungsabschluss zu erteilen.
Ein weiterführender Ad-hoc-Antrag von Elfriede Hoffmann und Kollegen griff diese inhaltlichen Weiterungen auf. Dieser fordert die Bundesapothekerkammer auf, sich gemeinsam mit den Interessenvertretungen der PTA bei der Bundesregierung und beim Gesetzgeber für eine nachhaltige Neuordnung des PTA-Berufsbilds einzusetzen, die neben inhaltlichen Änderungen auch eine Verlängerung der schulischen Ausbildungszeit von 24 auf 30 Monate vorsieht.
Dass in einem Ad-hoc-Antrag so weitreichende Forderungen gestellt werden, verärgerte viele Delegierte. Diese müssten intensiv diskutiert und als Gesamtpaket zur Ausbildungsänderung vorgelegt werden. Ein weiterer Vorschlag, die beiden Assistenzberufe – PKA und PTA – zusammenzulegen, bekam prompte Reaktion: ein Geschäftsordnungsantrag auf Verweis an einen Ausschuss. Wurde dieser noch abgelehnt, so endete die Diskussion wenig später mit einem Antrag auf Übergang zum nächsten Antrag.
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